Von Tobias Winzer
Wer ab November mit Bus und Straßenbahn unterwegs ist, muss dafür deutlich mehr zahlen. Die Preise für die Fahrkarten steigen um durchschnittlich 3,6 Prozent, wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), zu dem auch die Dresdner Verkehrsbetriebe gehören, gestern mitteilte. Am stärksten betroffen sind die Gelegenheitsfahrer: Der Einzelfahrschein kostet künftig 2,20 Euro statt zwei Euro. Es ist allerdings die erste Preiserhöhung seit drei Jahren. Die Viererkarte wird um 30 Cent teurer. Auch wer sein Fahrrad einmalig in Bus und Straßenbahn transportieren will, muss mehr zahlen. Bislang lösten die Kunden dafür eine ermäßigte Einzelkarte für 1,40 Euro. Die Fahrrad-Tageskarte, die neu eingeführt wird, kostet zwei Euro. Vergleichsweise geringer fällt der Anstieg für Nutzer von Wochen-, Monats- oder Abokarten aus. Die Abo-Monatskarte kostet ab 1. November 47,50 Euro statt 46 Euro.
Der VVO begründet den Preisanstieg zum einen mit gestiegenen Personal-, Instandhaltungs- und Energiekosten. Die Kosten für den Dieselkraftstoff seien im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent gestiegen. Nach einem neuen Tarifabschluss müssten die VVO-Unternehmen in diesem Jahr außerdem 2,8 Prozent mehr Lohn an ihre Mitarbeiter zahlen. Zum anderen sorgt die reduzierte Förderung des Schülerverkehrs bei den beteiligten Unternehmen für ein Minus von rund einer Million Euro. Und auch für die Benutzung der Eisenbahnstrecken muss der VVO mehr Geld an die Deutsche Bahn zahlen.
Diese Verluste können nach Angaben des Verkehrsverbundes durch die höheren Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf von vier Millionen Euro nicht ausgeglichen werden. Der Preisanstieg sei nötig, um das Angebot zu sichern und in Service und Fahrzeuge investieren zu können, sagte VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen.
Ob die Schäden aus dem vergangenen Hochwasser zu weiteren Verlusten führen, konnte Ehlen noch nicht sagen, da die Bilanz von den einzelnen Kommunen geführt werde. Entwarnung gibt es unterdessen auf der Strecke in Richtung Sächsische Schweiz. Ab dem Wochenende soll die
S-Bahn von Dresden nach Bad Schandau wieder einmal pro Stunde durchgängig fahren. Um den durchgeweichten Bahndamm zu schonen, gibt es aber auf einzelnen Verbindungen weiterhin Ersatzverkehr mit Bussen ab Pirna.