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Familie Jeschkes Wurzeln reichen bis ins Jahr 1623 zurück

Cunewalde. Seit 15Jahren schon erforscht Manfred Jeschke, der in Eisingen bei Pforzheim lebt, die Geschichte seiner Ahnen in der Oberlausitz.

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Von Carmen Schumann

Ein „falsches“ Foto führte dazu, dass Manfred Jeschke mit der Ahnenforschung begann. Angeblich sollte seine Großmutter auf dem Foto sein, in Wirklichkeit war darauf jedoch ein Bauernehepaar aus Dijon abgebildet, wo sein Vater in Kriegsgefangenschaft war. Von seinem Vater ausgehend, dröselte der heute 68-jährige Manfred Jeschke die Geschichte seiner Familie auf, die sich hauptsächlich in Cunewalde abspielt. Dass Manfred Jeschke heute in Eisingen bei Pforzheim lebt, hängt damit zusammen, dass sein Vater Rudolf Jeschke aus der französischen Gefangenschaft nicht in die Oberlausitz zurückkehrte, sondern sich in Köln-Porz niederließ. „Ich lebte bis 1947 in Ottendorf-Okrilla“, berichtet Manfred Jeschke. „Denn mein Urgroßvater Carl Wilhelm Jeschke hatte hier eine Schmiede gegründet, die mein Großvater Ernst Jeschke und mein Vater weiterführten.“

Der Urgroßvater war aus Cunewalde gekommen und hatte sich erst nach den traditionellen Wanderjahren in Ottendorf-Okrilla niedergelassen. „Spuren der Familie Jeschke in Cunewalde lassen sich bis 1623 zurückverfolgen“, erklärt Manfred Jeschke. Allerdings gibt es in den Kirchenbüchern, die er auswertete, eine Lücke für die Zeit zwischen 1623 bis 1687. „Das hängt wahrscheinlich mit den Wirren des 30-jährigen Krieges zusammen“, vermutet der Ahnenforscher.

Ausgehend vom Zustand um 1623 hat Manfred Jeschke drei Stammbäume ausgemacht, die auf Andreas, Hanns und Peter Jeschke zurückzuführen sind. Interessant sei besonders, dass die Nachfahren von Andreas Jeschke ununterbrochen im Cunewalder Tal als Schmiede, Waffenschmiede oder Schlosser ansässig gewesen sind. „Reinhard Jeschke und sein Sohn Uwe betreiben noch heute in der Nähe der ‚Scharfen Ecke‘ eine Schmiedewerkstatt“, berichtet Manfred Jeschke.

Insgesamt ist der Familienforscher auf eine Zahl von 517 Personen gekommen, die zwischen 1623 bis 2007 mit dem Namen Jeschke im Cunewalder Tal gelebt haben. Die Liste dieser Personen, die er in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen hat, übergab Manfred Jeschke bei seinem jüngsten Besuch in Cunewalde an den Hauptamtsleiter Matthias Hempel. „Sie wird ihren Platz in der Ortschronik im neuen Gemeindezentrum finden“, erklärte der Hauptamtsleiter, der die Liste mit großer Freude entgegennahm.

Das erste Mal war Manfred Jeschke 1992 in der Heimat seiner Vorfahren. „Seitdem sind wir mindestens einmal jährlich hier gewesen, um unsere Forschungen voranzutreiben“, erklärt Jeschkes Frau Irmgard, die ihm treu zur Seite steht. Hauptsächlich sind die beiden in den Kirchenbüchern fündig geworden. Obwohl seine Familienchronik mittlerweile 2000 bebilderte Seiten umfasst, will Manfred Jeschke weitere Familienbeziehungen aufdecken. Dazu möchte er seine Forschungen auch auf Bautzen und Spremberg ausdehnen, wohin es weitere Verzweigungen seiner Familiendynastie verschlagen hat.