Von Rolf Ullmann
Die Wettermacher vom Dienst, so schien es gestern, sind wohl alle Abonnenten der SZ. Denn wie auf Bestellung spendierten sie dem nun schon traditionellen Familienfest im Wildtier- und Ziegenpark einen schönen Spätsommertag. Vielleicht sollte es ja auch ein Geschenk zum 51. Geburtstag von Marlies Mitschke sein. Sie bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann Joachim die Einrichtung.
Diesmal jedenfalls blieben die Wolken harmlos und die moderaten Temperaturen gepaart mit vielen Sonnenstrahlen waren ein Grund mehr für über 2000 Besucher sich auf den Weg nach Thräna zu machen. Für viele von ihnen bedeutete die Vorlage der SZ-Card den kostenlosen Eintritt auf das Festgelände. Bereits gegen 14.30 Uhr zählten die Frauen am Einlass weit über 1000 Besucher. „Bei diesem Zwischenstand übertreffen wir die Zahl vom Vorjahr mit 1500 Gästen“, freut sich Petra Rudolph, Geschäftsführerin der Redaktions- und Verlagsgesellschaft Neiße, am Informationsstand der SZ.
Wenige Schritte davon entfernt tuckerte ein kleiner Traktor vor sich hin. Johannes Hennersdorf aus Dauban baute dieses urige Gefährt 1958. Die Kinder durften hinter dem Lenkrad Platz nehmen und dem Motor laute Töne entlocken, natürlich nur im Stand. Der Erbauer achtete mit Argusaugen darauf, dass nichts passiert.
Einmal eine Feuerwehrfrau oder -mann zu sein und mit dem Wasserschlauch genau ein Ziel zu treffen, kein Problem an der Station der Jugendfeuerwehr Weigersdorf/ Gebelzig. Die beiden Nachwuchsfeuerwehrleute David Haupt und Kurt Zschichank sorgten emsig dafür, dass immer genügend Druck in der Leitung für die Schlauchspritze vorhanden war. Marita Gnieser kam eigentlich nur besuchsweise aus Dresden nach Thräna. Als jedoch beim Kinderschminken dringend zwei Hände gebraucht wurden, die Kindergesichter mit viel Geschick in Schmetterlinge und Katzenköpfe verwandeln konnten, sprang sie sofort ein. Über Mangel an Beschäftigung brauchte sie sich, unter den großen SZ-Schirmen, dann auch nicht zu beklagen. Derweil sich die Jüngsten in guter Obhut an den Stationen befanden, nutzten viele Eltern die Gelegenheit sich über das Angebot an den zahlreichen Ständen zu informieren. So offerierte ihnen zum Beispiel René Penkin aus Kodersdorf einen Crash-Kurs im Nordic-Walking. Diese sportliche Betätigung aus Skandinavien erfreut sich ja seit einiger Zeit hierzulande großer Beliebtheit. So bietet die Physiotherapie Penkin seit zwei Jahren regelmäßig Kurse an. Vielleicht nimmt der eine oder andere, der sich gestern in der Bewegung mit den Stöcken versuchte, an einem Kurs teil.
Blaulicht und Martinshorn kündeten weithin sicht- und hörbar vom Engagement der Polizei sowie des Rettungsdienstes bei diesem Fest. Doch kein Einsatz führte deren Angehörige nach Thräna sondern sie boten die Möglichkeit, zum Beispiel, einmal in einem Streifenwagen Platz zu nehmen. Polizeiobermeister Michael Puppe lächelte ein wenig, als er auf eventuelle skurrile Fragen der Besucher angesprochen wurde: „Nein bis jetzt haben meist nur die Väter die Fragen gestellt und diese waren alle bisher sehr sachlich“. Kristina Schewtschikowa zog es hingegen an den Stand des Oberlausitzer Kreissportbundes. Sie versuchte sich hier am Stapeln und Umstapeln von Plastebechern. „18 Sekunden, das ist bis jetzt mein bestes Ergebnis“, erzählte sie.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit das Flutbuch der SZ an diesem Tag zu erwerben. „Das Interesse daran ist auch hier in Thräna sehr groß. Insgesamt ist die erste Auflage von 15 000 Stück so gut wie ausverkauft“, stellte Petra Rudolph fest. Joachim Mitschke, der Inhaber des Wildtier und Ziegenparks, zog ein positives Fazit des Familienfestes. „Das Wetter spielte mit, die Organisation hat geklappt und, mit der Besucherzahl in diesem Jahr sind wir sehr zufrieden“.