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Fensterscheiben aus Heynitz für ICE-Züge

Heynitz. Für ein neues Notausstiegs-System in ICE-Zügen werden in der Schollglas Technik GmbH in Heynitz die Fensterscheiben hergestellt. „Die ersten Aufträge von der Deutschen Bahn liegen vor“, sagt Uwe Kemen, kaufmännischer Geschäftsführer.

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Von Dieter Hanke

Heynitz. Für ein neues Notausstiegs-System in ICE-Zügen werden in der Schollglas Technik GmbH in Heynitz die Fensterscheiben hergestellt. „Die ersten Aufträge von der Deutschen Bahn liegen vor“, sagt Uwe Kemen, kaufmännischer Geschäftsführer. Für dieses System besitzt die Schollglas-Unternehmensgruppe weltweit das Patent. Im Notfall könne von Rettungskräften oder Eingeschlossenen die Fensterscheibe im Zugabteil schnell und gefahrlos eingeschlagen werden. Das passiere auf chemischer Basis und sei mit einem Reißverschluss-Verfahren vergleichbar.

Die im Dezember 2001 in Heynitz eingeweihte moderne Produktionsstätte für Sicherheitsglas hat sich mit weiteren Aufträgen schon deutschland- und europaweit einen guten Ruf erworben. So fertigen die Heynitzer für Bürocenter in London und Basel die Fassadengläser. Auch Verwaltungsgebäude in Frankfurt/Main und Hamburg werden mit Erzeugnissen von Schollglas ausgestattet. „Der Betrieb entwickelt sich gut, die Auftragsbücher sind voll“, so Kemen. In einigen Bereichen arbeiten die Heynitzer bereits in drei Schichten.

Weitere Arbeitsplätze

werden geschaffen

An die 4 000 Quadratmeter Basisglas werden täglich von Spezialtransportern ins Heynitzer Gewerbegebiet gebracht. Auf High-tech-Anlagen, die auch hochwertige Bearbeitungen wie Siebdruck, Schleifen und Lasern ermöglichen, entstehen dort Einscheiben- und Verbundsicherheitsgläser. Einsatzgebiete sind der Fassaden- und Innenausbau, Fahrzeuge, Möbel, Lärmschutzwände und Sonnenschutz.

Im September dieses Jahres wird die Schollglas Technik GmbH Sachsen eine zweite Produktionshalle in Betrieb nehmen. „Dort werden dann Isoliergläser hergestellt, die auch in großen Abmessungen bis 3,21 mal 6 Meter machbar sind“, sagt der Geschäftsführer. Für die Glasarchitektur ergeben sich so weitere Möglichkeiten. Das würde dem Betrieb im In- und Ausland auch neue Marktchancen eröffnen. Für die neue Produktion wurde extra der Prototyp einer Fertigungsstrecke im Badischen gebaut.

Ab Juli werden in Schollglas-Betrieben in Leipzig und Berlin die neu eingestellten Mitarbeiter für diese Tätigkeit geschult. Wurden bislang an die 100 Arbeitsplätze in Heynitz geschaffen, so steigt mit der neuen Halle die Anzahl schrittweise auf 180. „Die Region ist strukturschwach. Da ist es wichtig, dass die Arbeitskräfte von hier kommen“, sagt Kemen. Schollglas investierte in Heynitz im ersten Bauabschnitt nahezu 20 Millionen Euro. Mit der zweiten Halle, die eine Fläche von 3 240 Quadratmetern hat, sind es dann über 25 Millionen.