Lohnplus für Feralpi-Beschäftigte

Riesa. Bei Feralpi Stahl steigen die Löhne und Gehälter um durchschnittlich 3,5 Prozent. Das hat das Unternehmen am Sonntag mitgeteilt. Demnach soll die Steigerung rückwirkend zum 1. März dieses Jahres gelten. „Es war uns wichtig, in der aktuellen Pandemie weiterhin für Planungssicherheit bei unseren Mitarbeitern zu sorgen“, wird Geschäftsführer Christian Dohr in einer Unternehmensmitteilung zitiert. Von der jüngsten Tariferhöhung profitieren laut dem Unternehmen insgesamt 615 Mitarbeiter.
Auch nächstes Jahr sollen die Einkommen der Mitarbeiter weiter steigen: Zum 1. März 2021 um weitere zwei Prozent. „Wir haben versucht, alle individuellen Interessen bei unserem Tarifabschluss zu berücksichtigen“, so Personalleiter Kai Holzmüller. Demnach können die Mitarbeiter von Feralpi Stahl 2021 wählen, ob sie 600 Euro Einmalzahlung oder zusätzliche freie Tage oder einen Zuschuss zum eigenen Dienstfahrrad in Anspruch nehmen möchten. Die zusätzlichen freien Tage erhöhen sich dann schrittweise auf bis zu sechs Tage bzw. die jährliche Einmalzahlung auf bis zu 1.200 Euro. „Gerade im Schichtbetrieb ist die Herausforderung sehr groß, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Hier wollen wir unseren Mitarbeitern mehr Freiräume schaffen“, so Kai Holzmüller.
Corona-Prämie geplant
Zudem wird den Mitarbeitern im Mai 2020 eine Corona-Prämie ausgezahlt. Christian Dohr: „Wir freuen uns sehr darüber, wie engagiert und mutig die Belegschaft in diesen Krisenzeiten agiert. Als Dank für ihren Einsatz erhalten Sie im Rahmen des Tarifs eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro steuerfrei.“ Die Mitarbeiter von Feralpi Stahl werden außerdem regelmäßig mit einer Ergebnisprämie am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt.
Nach Angaben von Feralpi haben die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren mehrere Tariferhöhungen, zuletzt zum 1. März vorigen Jahres (3,7 Prozent), zum Jahresbeginn 2019 (10 Prozent) und zum 1. Juli 2018 (3 Prozent).
Corona trifft Metall- und Elektrobetriebe hart
Während Feralpi nach eigenen Angaben vorerst infolge von Corona hatte und Kurzarbeit kein Thema war, leidet die Metallbranche insgesamt durchaus erheblich unter den Maßnahmen gegen die Pandemie. Die Gewerkschaft IG Metall hatte Anfang April eine Umfrage unter 4.000 Unternehmen durchgeführt und vermeldet, dass sich viele Betriebe in Kurzarbeit befinden oder sie planen. Auftragseinbrüche gab es demnach vor allem im Fahrzeugbau, im Stahlbereich und im Kfz-Handwerk.
Laut einer Mitteilung des IG-Metall-Geschäftsstellen Dresden und Riesa aus der vorigen Woche ist fast die Hälfte der Betriebe, die in der Region von der Gewerkschaft betreut werden, von Kurzarbeit betroffen. (SZ)