Von Sylvia Jentzsch
Als Ferienkinder bezeichnet die Leiterin des Ostrauer Tierheimes Marlies Pryzbilla ihre Pensionstiere. „Dabei handelt es sich um die Tiere, die wir einmal betreut haben und vermitteln konnten. Die Besitzer sollen erst gar nicht auf den Gedanken kommen müssen, wegen ihres Urlaubs das Tier wieder bei uns abzugeben. Deshalb bieten wir diese Möglichkeit an“, so Marlies Przybilla.
Die Resonanz sei sehr gut. Die Freude sei auf beiden Seiten beim Wiedersehen groß. „Wir sind froh, unsere ehemaligen Zöglinge wiederzusehen und staunen oft, was aus ihnen geworden ist. Es wie im Ferienlager“, so die Tierheimleiterin. Der Vorteil der Tiere in Pension ist, dass alle wissen, dass sie von ihren Besitzern abgeholt werden.
Das ist bei den beiden Landschildkröten Hermine und Hermann nicht der Fall. Die männliche Landschildkröte wurde von den Besitzern abgegeben, weil sie bemerkten, dass sie nicht in ihren Haushalt passt. Hermann hat sogar Papiere. Hermine dagegen ist ein Fundtier. Beide Tiere suchen einen neuen Besitzer. Der sollte allerdings einiges beachten. Zum einen müssen die Bedingungen für die Unterbringung der Schildkröte stimmen. Das Terrain sollte ausbruchssicher sein, weil Schildkröten tief graben können. Zum anderen muss es eine Möglichkeit geben, wo das Tier Winterschlaf halten kann. Bei der Ernährung gibt es keine Probleme. „Unsere beiden Schildkröten essen gern Salat, Gurke und Kräuter. Außerdem gibt es Spezialfutter“, so Marlies Przybilla. Wichtig zu wissen ist, dass es für Landschildkröten eine Meldepflicht gibt. Gemäß der Bundesartenschutzverordnung hat derjenige, der Wirbeltiere der besonders geschützten Arten hält, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes unverzüglich nach Beginn der Haltung den Bestand der Tiere anzuzeigen.
Da haben es die Halter von Katzen einfacher. „So zumindest denken viele. Dabei sollten sie sich ihrer Verantwortung bezüglich der Regulierung des Nachwuchses bewusst sein. Viel Leid könnte kleinen Katzen erspart bleiben“, so Marlies Pryzbilla. Zurzeit werden viele von ihnen im Tierheim abgegeben. Das sei immer so in den Sommermonaten bis zum Oktober, sagte die Tierheimleiterin.
Oft sei es der Nachwuchs für sogenannte Gartenkatzen. Erst erfreuen sie viele Leute, und bekommen von jedem etwas zu fressen. Doch wenn sich Nachwuchs einstellt, gehören niemanden die Katze und die Jungen schon gar nicht. „Wer füttert, trägt auch Verantwortung“, so die Tierheimleiterin. Unverantwortlich sei, Tiere ins Heim zu bringen, die eigentlich noch von der Mutter mit Milch ernährt werden müssen. „Wer bei uns Katzenkinder abgeben will, soll gleich die Mutter zur Sterilisation mitbringen“, sagte die Tierheimleiterin Marlies Pryzbilla.