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Ferienplatz für Hugo und Lilly

Schullwitz. In der Tierpension an der Rossendorfer Straße wird zehnjähriges Bestehen gefeiert.

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Von Vera Kliemann

Der Boxer Hugo schimpft, wenn ein Fremder in den Hof kommt. Sein Bellen weckt alle. Zwar ist er nur 14 Tage hier auf Pension, trotzdem markiert er den Chef in seinem Käfig. Rocky, ein Stafford, und Mimi, die Pudelmischlingsdame, bewohnen ein „Appartement“ zusammen. Das sind sie von Zuhause so gewohnt. Ab und zu leben die beiden hier bei Ulrike Eckert in Schullwitz, weil ihr Besitzer sich aus beruflichen Gründen nicht immer um sie kümmern kann. Die Tierpension in der Rossendorfer Straße ist vor allem in der Ferienzeit gefragt. Hunde, Katzen, Vögel und Nager ziehen ein. „Jetzt wird es schon wieder etwas ruhiger“, sagt Ulrike Eckert. Sie ist ausgebildete Krippenerzieherin. „Ich wurde mit Tieren groß, habe Pferdesport betrieben und dann immer Hunde gehabt.“ Nach der Wende wurde sie arbeitslos, und vor zehn Jahren gründete sie ihre Tierpension auf der Grimmstraße in Kaditz. „Wir hatten dort gerade alles neu gemacht, da kam die Flut. Das Inventar und die Zwingeranlage wurden komplett zerstört.“

Auch Spenden von Lichtblick

Mit Hilfe von Spenden der Sächsischen Aufbaubank, aus der Lichtblick-Aktion der SZ und von Privatpersonen konnte die neue Tierpension in Schullwitz eingerichtet werden. Das Gelände an der Rossendorfer Straße 6 grenzt an Wiesen. Hier können die Pensionsgäste nach Herzenslust bellen und miauen, es stört niemanden. Die zwei Papageien, die perfekt und laut die Stimmen von Ulrike Eckert und einem ihrer erwachsenen Söhne imitieren, gehören ins Haus. „Wir haben sie uns zum zehnten Geburtstag angeschafft“, sagt die Leiterin.

In der Katzenstube, in der im Moment nur Fussel und die schöne weiße Perserin Lilly schnurren, tummelten sich bis vor wenigen Tagen 13 Vierbeiner. Es gibt genügend Spielzeug und Möglichkeiten zum Klettern und Kratzen. Die Tiere können auch nach draußen in ein abgegrenztes Gehege. „Wir hatten auch schon kranke Katzen und Hunde zur Pflege“, sagt Ulrike Eckert. „Sie bekommen natürlich besondere Zuwendung.“ Der Stolz der Pension ist jetzt der reichliche Nachwuchs. Ulrike Eckert züchtet hier Irische Wolfshunde und die lebhaften Shiba Inus, das sind kleine japanische Spitze. Die Shiba Inu-Hündin Lynn brachte kürzlich fünf, Shila von derselben Rasse drei Junge zur Welt. Die Wolfshündin Ashley lag ebenfalls in den Wehen, ihre zehn Kleinen sind wie die anderen Welpen gesund und munter.

Ulrike Eckert kommt täglich aus Weixdorf nach Schullwitz. Dort wohnt sie mit ihrer Familie. „Ohne das Verständnis meines Mannes und meiner drei Söhne könnte ich die Tierpension nicht führen, diese Arbeit braucht viel Zeit und ganzes Engagement“, sagt sie.