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Festessen hat seinen Preis

Gutes Essen gehört zu jedem Festtag. Deshalb haben auch die Mensaköche einen vorweihnachtlichen Speiseplan erstellt.

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Von Silke Schoepe

Die Traditionen zum Weihnachtsfest sind von Familie zu Familie unterschiedlich – auch und gerade was die Speisen betrifft. Trotzdem gibt es bekannte „Renner“, zum Beispiel Wild, Geflügel oder Fisch.

Die Mensa in Zittau, die immer wieder Aktionsangebote bereithält, hat sich deshalb nicht lumpen lassen und an den Mittwochen vor dem Fest drei Spezialitäten angeboten: Zuerst wurde den Gästen Hirschbraten mit Preiselbeersoße serviert, danach Ente mit Klößen und Rotkohl. In der letzten Woche stand Forelle in Mandelbutter auf dem Speiseplan.

„Leider hatten wir mit etlichen Preissteigerungen in diesem Jahr zu kämpfen, sodass auch die Festtagsangebote ihren stolzen Preis hatten“, bedauert Küchenchef Torsten Christoph. Bei der Planung ist er immer darauf bedacht, die bekanntermaßen fast immer leere Kasse eines Studenten nicht über die Maßen zu strapazieren. Trotzdem mussten beispielsweise für die Ente ohne Ermäßigung über fünf Euro gezahlt werden.

Nur um die 50 Portionen Festessen wurden jeweils verkauft. Bei einer Gesamtproduktion von bis zu 1300 Essen täglich, mit davon 1000 Portionen für die Mensa an der Hochwaldstraße selbst, ist das bescheiden. Am Geschmack hat der geringe Absatz jedoch nicht gelegen. Dies bestätigten zumindest zufriedene

Leckermäuler.

Bis zu vier Wochen im Voraus stellt der Küchenchef die Woche menümäßig zusammen. Dem Mitteilungsblatt des Studentenwerkes „Spiegelei“ wird dieser Plan mitgeteilt. Außerdem muss danach der Einkauf vorbereitet werden. „Der Preis für Kaninchenfleisch ist extrem gestiegen, auch Hähnchen ist teurer geworden“, erklärt Torsten Christoph weiter, warum es diese Fleischsorten nicht auf den Speiseplan geschafft haben. Er scherzt: „Vielleicht sollten wir hinter unserer Mensa einen eigenen Stall einrichten.“

Denn auch für das kommende Jahr ist die Aussicht nicht besser: Zwar würden die Preise für Milchprodukte wieder etwas fallen, jedoch nie das Niveau von vorher erreichen. Auch Fleisch und Nudeln würden teurer, da ist er sich mit den Lieferanten einig. Im Jahr zuvor war bereits der Preis für Kartoffeln gestiegen.

Trotzdem soll es im neuen Jahr wieder Aktionsangebote geben. Anlässe wie die Fußball-Europameisterschaft und Olympia liefern immer einen Grund für ausgefallene und leckere Speisen. Gleich im Januar ist eine orientalische Woche geplant. Das gab es noch nie in Zittau. Die Mensa hat noch bis zum Donnerstag geöffnet. Die Lehrveranstaltungen enden für 2007 bereits am kommenden Mittwoch. Pünktlich am 2. Januar 2008 wird es beides wieder zur Freude der Studenten geben.

Bis dahin kocht Torsten Christoph daheim oder lässt sich bekochen.

Am 24. Dezember stehen, um die Schwiegermutter wie in jedem Jahr zu beglücken, sieben Sachen auf dem Tisch. „Es ist eine alte schlesische Tradition, die Glück bringen soll“, erklärt er. Verschiedene Sorten Fleisch und Beilagen wird er vorbereiten.

Am ersten Weihnachtsfeiertag darf er sich ausruhen. Es kocht seit Jahren seine Mutter für die Familie. Es gibt Kaninchen. Da schreckt auch der diesjährige Preis nicht, denn es soll wie immer ein Festessen werden. Wie in jedem Jahr werden dazu auch selbst gemachte Nudeln auf dem Tisch stehen. Spätestens am zweiten Weihnachtsfeiertag wird Torsten Christoph wieder selbst den Kochlöffel schwingen. Was serviert wird, steht heute noch nicht fest.