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Festliche Klänge zum Abschluss

Es waren mehrere Gründe, die dieses Finale als bemerkenswert erscheinen ließen. Katherina Spaniel (Sopran), Frank Hebenstreit (Trompete) und Doris Hoffmann (Orgel) erhielten frühe musikalische Ausbildung an der Musikschule Pirna, entstammen gewissermaßen heimatlicher Basis.

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Von Hans Peter Altmann

Es waren mehrere Gründe, die dieses Finale als bemerkenswert erscheinen ließen. Katherina Spaniel (Sopran), Frank Hebenstreit (Trompete) und Doris Hoffmann (Orgel) erhielten frühe musikalische Ausbildung an der Musikschule Pirna, entstammen gewissermaßen heimatlicher Basis. Auch die Geigerin Sylke Schiffmann hatte während vieler Dienste beim Sinfonieorchester Pirna und bei der Neuen Elbland Philharmonie musikalische Kontakte. Und sie zeigten in der Programmgestaltung Mut zum Griff nach Stücken der anspruchsvollen Literatur. Schließlich drückten Frische, Engagement und individuelles Können dem Abend den Stempel hoher Qualität auf.

Ob Händels Bravourarie vom „strahlenden Seraphim“ für Sopran, V., Tr. und Orgel sich als Eingangsstück eignete, will ich bezweifeln. Katherina Spaniel wurde damit aufs Höchste gefordert. In dieser für Glanz und Gloria damaliger Primadonnen typischen Arie schien die Lockerheit der Stimmführung zumindest gebremst. Um gleich den Sprung an das Ende zu vollziehen: Auch die erste Arie aus Bachs Solokantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ BWV 51 hat es in sich. Wie souverän begegnete die Sängerin hier den Tücken, wie ließ sie die technischen Anforderungen vergessen. Ihre Stimme „lief“ eben. Die Wiedergabe war vom Publikum so dankbar quittiert, dass die Wiederholung eines Ausschnittes unausweichlich blieb. Ich vermerke Ruhe und Ausgeglichenheit in den beiden „Deutschen Arien“ Händels, in denen mir die Stimmen Sopran und Violine enger verflochten, die Wiedergabe in sich gekehrter erschien. Würde in der Arie aus der „Friedensode“, geschmackvolle Nuancierung in der Arie aus „Josua“ – es war eine überzeugende Leistung.

Qualitäten des Trompeters Frank Hebenstreit kennt man. Er verbreitete mit seinem sicheren, makellosen Spiel festlichen Glanz, bestach noch mehr mit seiner einfühlsamen Partnerschaft. Das heißt, dass er Vokal- und Instrumentalstimme Raum zur Entfaltung ließ. Von der Violine Sylke Schiffmanns waren schöne Töne zu hören. Ich danke dabei besonders an die ausdrucksvolle Gestaltung der Dialoge mit dem Trompeter in der Sonata von Gottfired Finger. Leichtfüßig, vergnüglich, sorgsam dynamisch abgestuft erklang Leopold Mozarts Divertimento in C.

War der Orgel zunächst nur die Bassfundierung anvertraut, so gewann sie in dem sehr interessanten „Gloria breve“ von Bernhard Krol (* 1920) Eigenständigkeit. Der Einsatz für dieses Werk sei gelobt – eine Musik, die den Hörer anspricht und nicht in Selbstzweck erstarrt. Auch in den folgenden Stücken schien mir Doris Hoffmann ihre Beiträge der Orgel klug zu steuern, an der rechten Stelle Richtiges zu sagen.

Es war ein Konzert, dem ich gern zugehört habe.