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Feuerchen unterm Spielturm

Stolpen. Von den elf Spielplätzen in der Kommune ist der am Burgberg das Sorgenkind.

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Von Ute Himmer

Ausgerüstet mit Reinigungsgeräten hat Rudolf Dick Mittwochfrüh wieder seine Runde auf dem Spielplatz am Burgberg in Stolpen gedreht. Jetzt und in den Sommermonaten geschieht das so drei bis vier mal in der Woche, dass der Rentner dort für Ordnung und Sauberkeit sorgt. „In letzter Zeit ist hier viel Dreck gewesen“, sagt er. Schlimm findet Dick, dass sich unter dem Papier und dem Laub auch schon Glassplitter befanden.

„Morgens hat der Spielplatz manchmal schon ausgesehen, als hätten dort Vandalen gehaust“, sagt eine Stolpnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte. Jugendliche würden hier manchmal bis spät in die Nacht herumgrölen und die Unordnung veranstalten. „Es ist eigentlich schade um die Arbeit des Mannes, der immer so schön sauber macht“, fügt sie hinzu. Das findet Sandra Müller-Steglich nicht. Dank des Engagements von Rudolf Dick kann sie ihre zweijährige Wilhelmine am Mittwochvormittag unbesorgt mit ihren Spielkameraden tollen lassen. „Der Spielplatz ist okay“, so die Mutti. Und lautes Kreischen bestätigt ihr, dass sich die Knirpse auf dem kleinen Karussell bombig amüsieren.

„Wir sind froh, dass wir solche Leute wie Herrn Dick haben“, sagt Stolpens Bauhofchef Eberhard Hentschel. Sein Bereich hat den Hut auf, dass auf den Spielstätten alles in Ordnung ist. In Stolpen gibt es insgesamt elf Spielplätze. „Der am Burgberg ist nicht nur der älteste, wo dieses Jahr am meisten repariert werden musste“, sagt Hentschel. „Er ist auch das Sorgenkind.“ Hier probierten Jugendliche immer wieder mal ihre Kräfte aus, berichtet der Bauhofleiter. Das Ergebnis sind dann beispielsweise zerbrochene Flaschen oder Aschereste von einem Feuerchen unter dem Spielturm.

Wöchentlich einmal werden die Plätze von einem Bauhof-Mitarbeiter kontrolliert. Da wird jedes Gerät vor allem auf seine Sicherheit überprüft und das Ergebnis in das Kontrollbuch eingetragen. „Auch der Allgemeinzustand wird eingeschätzt“, so der Bauhofleiter weiter. Einmal im Jahr nimmt der Tüv die Plätze unter die Lupe. „Bisher gab es nur kleine Mängel wie morsche Holzpfosten, die ausgetauscht werden mussten.“ Ein Abenteuerspielplatz? „Der wäre sicher nicht schlecht“, sagt er. Doch der kostet mindestens 8 000 bis 10 000 Euro.