Fluorchemie arbeitet wieder

+++ 16.12 Uhr +++
Gegen 17 Uhr geht die am Vormittag vorsorglich außer Betrieb genommene Anlage in der Fluorchemie Dohna wieder ans Netz. Es dauert etwa acht bis 14 Stunden, bis die Qualität wieder erreicht ist, sagt Geschäftsführer Harald Werner. „Bis dahin wird das Produkt praktisch im Kreis gefahren.“ Das Produkt ist Rohsäure, also die hergestellte Säure vor der Destillation. Im Kreis fahren bedeutet, dass es immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird, bis es wieder die erforderliche Qualität hat.
Mit dem Wiederanfahren der Produktion ist ein Mehraufwand für das Unternehmen verbunden. Energetisch, weil das Anfahren teurer ist als ihr Dauerbetrieb, und eventuell auch personell, weil die Qualitätssicherer zusätzliche Proben prüfen müssen. Aufgrund von Corona haben einige Kunden ihre Bestellungen reduziert, so dass die Produktion mit relativ geringer Auslastung läuft. Die ausgefallen Mengen können deshalb nachproduziert werden. Der Zwischenfall vom Mittwochvormittag hat damit keine weitreichenden Auswirkungen auf das Unternehmen. (sab)
+++13.15 Uhr+++
Das hörte sich gefährlicher an als es dann war. Nach einer Stunde konnten die Feuerwehren und Rettungsfahrzeuge das Gelände der Fluorchemie Dohna wieder verlassen. Anlass für ihre Alarmierung war eine Überspannung im Stromnetz, die den Schutz dagegen in der Trafostation ansprach. Die Überspannung war so stark, dass es innerhalb der Trafostation zu einer Lichtbogenbildung kam, die sich mit lautem Knall und Rauchentwicklung bemerkbar machte, sagt Werkleiter Harald Werner. Die Feuerwehr prüfte die Spannungsfreiheit, es wurde keine weitere Gefahr festgestellt. Die Produktion wurde auf Notstrom umgestellt und sicher heruntergefahren.
Die beiden betroffenen Transformatoren wurden außer Betrieb genommen. Sie werden nun überprüft. Die Produktionsanlage wird wieder hochgefahren, sobald die Enso als Stromversorger meldet, dass keine weiteren Spannungsschwankungen mehr zu erwarten sind, sagt Werner. Das soll bereits am Mittwochnachmittag der Fall sein.
Die Feuerwehr lobt die Fluorchemie-Mitarbeiter, Werner bedankt sich bei ihnen und allen Einsatzkräften. Alles habe vorbildlich geklappt. In der Vergangenheit gab es zwei große Übungen auf dem Gelände der Fluorchemie, die sicher auch dazu beitrugen. (sab)
+++11.23 Uhr+++
Ein heller Lichtbogen, ein nicht zu überhörender Knall und Rauch schreckte die Anwohner gegen 10 Uhr am Mittwoch auf der Weesensteiner Straße auf. Das ist der Sitz der Fluorchemie Dohna.
Mehrere Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr eilten nach Dohna. Rauch stieg aus dem Trafohaus. Nachdem dieses durch Einsatzkräfte spannungslos gemacht wurde, kontrollierten die alarmierten Feuerwehrleute, ob es dazu noch einen Brand gibt. Die gesamte Produktionsanlage der Fluorchemie Dohna wurde vorübergehend abgestellt.
Offenbar durch eine Netzstörung der Enso kam es zu einer Überspannung. Mitarbeiter der Enso sind derzeit vor Ort. Nach einer ersten Übersicht, hält sich der Schaden in Grenzen.
Es kamen zahlreiche Feuerwehren aus Dohna (alle Ortswehren) und Umgebung (Heidenau, Pirna) sowie Rettungsdienste und Polizei zum Einsatz.
Wann die Produktionsanlage wieder hoch gefahren wird, ist derzeit noch unklar.
Verletzt wurde niemand. (mf)
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