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Feuerwehren rollen gemeinsam Schläuche aus

Am Donnerstag wurde eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit der umliegenden Gemeinden mit Görlitz unterschrieben. Aber es ging auch um den Corona-Virus.

Von Matthias Klaus
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Oberbürgermeister Octavian Ursu unterschreibt am Donnerstag mit den Bürgermeistern und Wehrleitern der umliegenden Gemeinden einen Kooperationsvertrag.
Oberbürgermeister Octavian Ursu unterschreibt am Donnerstag mit den Bürgermeistern und Wehrleitern der umliegenden Gemeinden einen Kooperationsvertrag. © André Schulze

Ganz ohne Corona-Viruswarnung geht heute wohl gar nichts mehr. Sogar nachdem Bürgermeister und Wehrleiter aus Görlitz und umliegenden Gemeinden am Donnerstag im Rathaus der Kreisstadt eine Vereinbarung zur Löschhilfe unterschrieben haben, steht das Thema plötzlich auf der Tagesordnung. Der Leiter der Görlitzer Berufsfeuerwehr, Uwe Restetzki,  hat eine neue Richtlinie mitgebracht. Thema: Verhalten der Kameraden in Zeiten der Viruskrise. "Unser Ziel ist es schließlich, immer einsatzbereit zu sein. Egal, was da auf uns zukommt", sagt Uwe Restetzki.

Roscher-Brand zeigte: Zusammenarbeit funktioniert

Aber eigentlich geht es an diesem Vormittag ja ums Löschen. Oder genauer gesagt darum, wie die Stadt Görlitz gemeinsam mit den Wehren aus Kodersdorf, Markersdorf, Neißeaue, Niesky und Ostritz künftig Bränden und Ähnlichem gemeinsam entgegentreten werden. "Wir haben ja schon eine gute Zusammenarbeit. Mit der neuen Vereinbarung steht nun eine gute Grundlage für die Zukunft", so der Chef der Görlitzer Feuerwehr. Das Papier hat in den Kommunen grünes Licht von den Räten bekommen. In Görlitz war im Dezember vergangenen Jahres Oberbürgermeister Octavian Ursu vom Stadtrat beauftragt worden, die Verträge zum "überörtlichen Einsatz" der angrenzenden Feuerwehren abzuschließen.

"Rein vom Personellen her helfen die umliegenden Gemeinden Görlitz mehr, als umgekehrt", sagt Uwe Restetzki.  Die Stadt Görlitz punktet zwar mit Spezialtechnik, etwa der Drehleiter. Aber bei Bränden wie auf dem Roscher-Gelände oder bei Feldbränden komme es dann doch auf die Nachbar-Wehren an. Im vergangenen Jahr war die Feuerwehr Görlitz elf Mal im Umland im Einsatz  und wurde drei Mal von Feuerwehren der Nachbargemeinden unterstützt. 

Wehren haben andere Aufgaben als noch vor Jahren

Bernd Kalkbrenner, Bürgermeister von Schöpstal, sieht in der Vereinbarung einen wichtigen Schritt. Es komme darauf an, Kräfte zu bündeln, sagt er. "Gerade die Feuerwehr hat heute ganz andere Aufgaben, als noch vor Jahren. Sie ist beispielsweise viel mehr auf der Autobahn im Einsatz", so Bernd Kalkbrenner.

Engere Zusammenarbeit mit der Stadt Görlitz

Beate Hoffmann, Oberbürgermeisterin von Niesky, ist vor allem damit zufrieden, dass die Wehren jetzt eine vertragliche Grundlage haben, nach der sie handeln können. "Das muss jetzt in die Praxis umgesetzt werden", sagt sie. Ihre Amtskollegin Evelin Bergmann, Bürgermeisterin von Neißeaue, sieht es ähnlich. Sie sei sehr froh darüber, dass die Vereinbarung nun endlich zustande gekommen sei. "Es ist für uns ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit mit der Stadt Görlitz", sagt sie. 

"Wir sind bei Löscheinsätzen aufeinander angewiesen", sagt der Görlitzer Oberbürgermeister. Wie schnell Hilfe benötigt wird, das habe der Brand auf dem Roscher-Gelände gezeigt, so Octavian Ursu.

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