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Feuerwehren gegen Fusion

Breitenau und Bahra verlieren die Eigenständigkeit. Bahras Chef kämpfte schon mal erfolgreich und hat wieder einen Vorschlag.

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© dpa

Bad Gottleuba-Berggießhübel. Die Doppelkurstadt leistet sich in jedem Ortsteil eine Feuerwehr. Und das auch, wenn sie nicht einsatzfähig ist. Deshalb sollen nun aus vier Wehren zwei gemacht werden. Die Pläne sind nicht neu, jetzt aber gibt es Termine.

Fall 1: Börnersdorf und Breitenau

Dass aus den Wehren Börnersdorf und Breitenau eine wird, ist schon seit 2006 Thema. Als Börnersdorf vor drei Jahren das neue Gerätehaus bekam, wurde wieder diskutiert. Doch die Breitenauer tun sich schwer. Zwar gehen drei Kameraden schon nach Börnersdorf zum Dienst, aber mehr lassen die Feuerwehrgefühle nicht zu. Das ändert nichts daran, dass die Stadt die Fusion nun beschleunigt. Bisher gab es dafür jedoch keinen direkten Termin. Nun schon. Der Stadtrat stimmte mehrheitlich der Fusion zum 31.Dezember 2015 zu. Börnersdorf ist dann gemeinsamer Standort.

Es gehe nicht darum, jemanden auf die Straße zu setzen, betonten Bürgermeister Thomas Mutze (parteilos) und sein Büroleiter Christian Walther. Entscheidend sei die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren, insbesondere am Tag. Und da haben besonders Breitenau und Bahra Probleme.

Fall 2: Bahra und Langenhennersdorf

Drei aktive Feuerwehrleute in Bahra sind zu wenig. Damit das Fahrzeug ausrücken kann, müssten es sechs, aber eigentlich zwölf sein, weil die doppelte Zahl der Fahrzeugplätze Grundlage für die Einsatzbereitschaft ist. Die Schlussfolgerung: Bahras Wehr hat keine Zukunft. Feuerwehrchef Frank Schneider möchte eine Kooperation statt einer Zusammenlegung. Er will die Feuerwehrleute von Langenhennersdorf, Markersbach und Bahra zu einem Kommando vereinigen. Die drei Bahraer Kameraden und die der anderen Orte würden in Summe auf jeden Fall mehr als sechs einsatzbereite Männer ergeben.

Auch Langenhennersdorf hat Bereitschafts-Probleme. Schneider Engagement ist verständlich. Die Feuerwehr ist das Letzte, was den 223 Bahraern noch geblieben ist. Keine Schule, kein Konsum, nichts. Mutze signalisiert Kompromissbereitschaft. Wenn es helfe, den Standort Bahra zu sichern, müsse man über die Zusammenarbeit mit Markersbach und Langenhennersdorf nachdenken. Mit dem Mietvertrag für das Gerätehaus endet am 31. Dezember 2017 die Eigenständigkeit der Feuerwehr Bahra. Der Stadtrat beschloss die Fusion der Wehren Langenhennersdorf und Bahra. (SZ/sab)