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Feuerwehrmann bei Löscharbeiten abgestürzt

Bei zwei Einsätzen im Haus Lutherstraße 18 vermutendie Ursachenermittlerjeweils Brandstiftungen.

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Von Ralph Schermann

Gestern brannte es heftig in der Görlitzer Südstadt. Gegen 2 Uhr beobachtete ein Bürger einen Feuerschein aus dem Hauszugang zur Lutherstraße 18. Er griff sofort zum Telefon und wählte 112.

Müll steht in Flammen

Kurz darauf war die Berufsfeuerwehr mit vier Fahrzeugen des kompletten Löschzuges und elf Mann zur Stelle. Schnell konnten verletzte Personen ausgeschlossen werden, da es sich um ein leer stehendes Gebäude handelte. Dennoch gestaltete sich die Lageerkundung schwierig, weil abgelagerter Müll den Zugang behinderte und das Treppenhaus sehr dicht verraucht war. „Im Hausflur brannten viele abgestellte alte Möbel“, berichtete Brandamtsmann Heinz Schönfelder. Die Trupps arbeiteten sich mit Pressluftatemgeräten vor und konnten das Feuer relativ schnell löschen. Bald aber stellte sich heraus, dass sich auch in der zweiten Etage ein Brandherd befand. „Daraufhin forderten wir zusätzlich die Ortsfeuerwehr Stadtmitte an“, bestätigte Heinz Schönfelder. Diese freiwillige Wehr traf mit acht Mann wenig später ein.

Auch im zweiten Stock brannte dort deponierter Müll. Das Feuer hatte die Dielung bereits erfasst, konnte aber auf seinen Entstehungsbereich eingegrenzt werden. Schließlich setzte der Einsatzleiter weitere Trupps zur Kontrolle des gesamten Gebäudes ein. Durch den starken Rauch erwies sich dies als zeitaufwendig und schwierig. „Das Treppengeländer war teilweise gar nicht mehr vorhanden“, berichtete ein Feuerwehrmann.

Notarzt versorgt Verletzten

Wegen der schlechten Sicht trat gegen 2.45 Uhr ein Angehöriger der Berufsfeuerwehr neben ein fehlendes Geländerteil, stürzte von der vierten Etage und schlug auf dem Steinboden der dritten Etage auf. Zeitgleich organisierten die Wehrleute die Rettung des Mannes und die Ausleuchtung der Unfallstelle. Der anwesende Rettungsdienst übernahm die Erstversorgung des schwer Verletzten, der vom Notarzt ins Krankenhaus begleitet wurde.

Gegen 4.20 Uhr war der Feuerwehreinsatz beendet. Die Polizei hatte bis dahin auch die B 99 zwischen Brautwiesenplatz und Melanchthonstraße voll gesperrt. Gegen 5.45 Uhr nahmen Feuerwehrleute sicherheitshalber noch eine Nachkontrolle vor. Über die Höhe des finanziellen Schadens ist derzeit noch nichts bekannt.

Gestern gegen Mittag begann die Polizei mit der Spurensuche zur Brandursache. Vermutet wird, dass es sich bei beiden Feuerstellen um Brandstiftung handelt.