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Finale im Streit um WGP-Chef

Die Auseinandersetzung zwischen dem Ex-Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP), Frieder Bahn, und der Firmenspitze geht ins Finale. Am 25. März findet der Prozess vorm Landgericht statt, bei dem Bahn gegen seinen Rausschmiss klagt.

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Von Peter Hilbert

Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU) blickt der Gefahr eiskalt ins Auge. Nach wie vor ist er der Meinung, dass der Rausschmiss von WGP-Geschäftsführer Frieder Bahn im September 2002 richtig war. Letzterer will das nicht auf sich sitzen lassen, kämpft vor Gericht für sein Recht. Das Risiko für Ulbig, der auch als Aufsichtsratschef an der WGP-Spitze steht: Kommt Bahn vor Gericht durch, droht der Gesellschaft im schlimmsten Fall die Zahlung einer hohen Summe. Das ist auch Ulbig klar. Nicht gerade geringe Anwaltskosten hat die Gesellschaft wegen der Auseinandersetzung ohnehin schon am Hals.

Der Aufsichtsrat hatte Bahn vor die Tür gesetzt, weil der sich geweigert hatte, den Notarvertrag zum Verkauf für die Fläche des neuen Krankenhauses auf dem Sonnenstein zu unterschreiben. Dabei ging es um eine Summe von 300 000 Euro. Bahn wollte das Geschäft nicht ohne aureichende juristische Prüfung und Gesellschafterbeschluss machen. Außerdem wird Bahn vorgeworfen, er habe einen PR-Berater für die WGP eingesetzt, ohne den Aufsichtsrat zu informieren. Erst zwei Tage vor Bahns Rauswurf sei der bis Ende 2004 gültige Vertrag perfekt gemacht worden, nennt Ulbig Details. Der frühere Journalist hat aus Sicht der Stadt den Makel, dass er einst äußerst kritisch übers Pirnaer Rathaus berichtet hatte. Dieses hätte als Hauptgesellschafter dem Vertrag niemals zugestimmt, wird nun Bahn zum Vorwurf gemacht.

Dieser versteht die Welt nicht mehr. Schließlich habe der PR-Mann seit April für die WGP gearbeitet. Er habe eine gute Arbeit geleistet, meint Bahn. Und er glaubt schon, dass ein WGP-Chef berechtigt ist, so einen Vertrag zu unterschreiben, ohne den Gesellschafter Stadt zu fragen.

Dem Verfahren blickt Bahn optimistisch entgegen. Er drängt darauf, dass die Sache nun endlich geklärt wird. Sein Anwalt und er würden die Erfolgsaussichten bei dem Prozess als „sehr gut“ einschätzen. „Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, sondern nur nach Recht und Gesetz gehandelt. Auch deshalb war die WGP über Jahre hinweg ein erfolgreiches Unternehmen“, zeigt er sich noch heute stolz.