Von Jana Katzur
Die Frucht langjähriger Arbeit wurde gestern in Nochten geerntet – mit der Eröffnung des Lausitzer Findlingsparks. Dieses Großereignis ließen sich Prominente, Weitgereiste sowie Einheimische nicht entgehen. Zu Tausenden waren sie zu dem ehemaligen Tagebaugelände gekommen, auf dem in einem zehn Hektar umfassenden Areal etwas ganz Besonderes entstanden ist.
Wo sich einst riesige Tagebautechnik durch den Boden fraß, thronen heute rund 3 000 Findlinge, zwischen denen verschiedene Blumen sich gen Himmel recken. Ausgetüftelte Wanderwege führen die Gäste entweder auf einen Hügel, der eine phantastische Aussicht ermöglicht, durch einen Steingarten, zu einem Teich, über den eine Brücke führt, oder zu einem Wasserfall.
Dass so etwas Einmaliges auch eine gebührende Eröffnungszeremonie verdient, ist selbstverständlich. Ulrich Klinkert, Vorsitzender des Fördervereins Findlingspark und reger Unterstützer der Park-Idee, konnte so Staatsminister Stanislaw Tillich, Bundestagsabgeordnete Maria Michalk, Bischof Wollenweber, die Landtagsabgeordneten Ludwig Thomaschk und Thomas Jurk, Vattenfall Europe-Vorstand Prof. Dr. Kurt Häge, Weißwassers Oberbürgermeisterin (OB) Helma Orosz, den ehemaligen OB Weißwassers, Dieter Lößner, den ehemaligen Landrat Erich Schulze sowie viele andere Freunde des Findlingsparkes begrüßen.
„Heute können wir eines der gelungensten Beispiele der Tagebau-Rekultivierung eröffnen. Und das verdanken wir vor allem vielen freiwilligen Helfern, großzügigen Sponsoren und prominenten Unterstützern“, sagte Ulrich Klinkert. Er skizzierte auch den langen Weg von der Idee des Findlingsparks über die mühevolle Arbeit bis hin zur Realisierung. „Rund 15 ABM-Kräfte haben unter zum Teil sehr schwierigen Bedingungen mit viel Engagement gearbeitet“, sagte Ulrich Klinkert. Auch die rege Unterstützung von Vattenfall Europe hob er hervor. „Ich danke allen, die mitgeholfen haben.“
Kurt Häge vom Vorstand Vattenfall Europe sieht in dem Findlingspark ein bleibendes Symbol für die Braunkohle. „Er ist ein Meilenstein in der Rekultivierung der Lausitzer Braunkohle mit einer einmaligen kreativen Gestaltung und einer Wirkung weit über die Grenzen hinaus“, so Häge. Positiv sei vor allem, dass „aus dem ehemaligen Kippenland eine wahrhaft blühende Landschaft entstanden ist“.
„Der Sturm des Neuen geht durch die Lausitz“, begann Staatsminister Stanislaw Tillich seine Rede. Er fand, dass die „originelle Gartenanlage einen besonderen Reiz vermittelt, dem nicht nur Gärtner verfallen“ werden. „Die Fördermittel in Höhe von 380 000 Euro haben sich gelohnt, auch wenn die Vereinsmitglieder mit viel Aufwand den Eigenanteil erbringen mussten“, so Staatsminister Stanislaw Tillich.
Den symbolischen Schlüssel für die Parkanlage überreichte der Boxberger Bürgermeister Roland Trunsch – sichtlich bewegt – an Ulrich Klinkert, der am Eingangstor das Band durchschnitt, worauf die tausenden Gäste in den Park strömten.
„Er ist wunderschön, eine Augenweide. Es hat sich gelohnt“, sagte Gisela Richter aus Weißwasser.
Petra und Manfred Droigk aus Bautzen waren schon einmal im Findlingspark. „Zum Tag der offenen Tür im vergangenen Jahr. Seitdem hat sich hier unheimlich viel getan. Wir sind angenehm überrascht“, erklärten beide. Sie wollen den Findlingspark auch anderen für einen Besuch weiterempfehlen.
„Ich habe schon einiges über den Findlingspark gehört. Er ist gewaltig“, sagte Gisela Mager aus Weißwasser begeistert. Ihrer Meinung nach fehlt nur noch ein Fahrradweg direkt von Weißwasser hierher. Dann wäre es perfekt.