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Firmen warten mit dem Kauf neuer Maschinen

Herr Froneberg, wie geht es dem Mittelstand an der Neiße in Zeiten der Krise? Unsere Region hat vom Aufschwung der vergangenen zwei Jahre nicht so viel mitbekommen wie andere Regionen. Deshalb ist auch die negative Entwicklung derzeit noch nicht so stark zu spüren.

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Herr Froneberg, wie geht es dem Mittelstand an der Neiße in Zeiten der Krise?

Unsere Region hat vom Aufschwung der vergangenen zwei Jahre nicht so viel mitbekommen wie andere Regionen. Deshalb ist auch die negative Entwicklung derzeit noch nicht so stark zu spüren.

Aber es gibt im Kreis einige Firmen, die vor allem für die Automobilindustrie arbeiten.

In der Tat sind dort die Auswirkungen der Wirtschaftskrise schon jetzt deutlich zu spüren. Bei einigen Firmen im Zittauer Raum und im Oberland gibt es deswegen schon seit Längerem Kurzarbeit.

Die größten Firmen, vor allem die Turbinenbauer von Siemens, stehen bislang noch sehr gut da.

Ja, und das ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor für die Region. Viele Firmen sind als Zulieferer ziemlich unmittelbar von Siemens oder auch von Bombardier abhängig.

Bekommt die Sparkasse Zeichen der Krise zu spüren?

Wir merken, dass die Nachfrage nach Krediten zurückgeht.

Das heißt, die Unternehmen investieren weniger?

Ja, das ist ein deutlicher Trend.

Betrifft dies alle Branchen?

Es sind vor allem die produzierenden Betriebe, bei denen wir das spüren. Da werden neue Maschinen nicht gekauft, die eigentlich für dieses Jahr geplant waren, oder der Ausbau einer Produktionshalle wird verschoben.

Bei den Dienstleistern und im Handel im Landkreis ist noch Ruhe?

In den Bereichen, die unmittelbar mit dem Endkunden zu tun haben, ist von Krise noch wenig zu spüren.

Wie stark betrifft Sie die Zurückhaltung bei Krediten?

Wir werden das spüren. Im vorigen Jahr haben wir Kredite im Wert von 105 Millionen Euro an Firmen und Privatpersonen im Landkreis Görlitz verkauft. In diesem Jahr rechnen wir mit weniger.

Und im nächsten?

Das ist Kaffeesatzleserei. Ich setze darauf, dass sich der Markt erholt.

Gespräch: Frank Seibel