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Fisch nordisch aus der Lausitz

Nicht jeder steht auf Fleisch, bei vielen ist Fisch vom Speisezettel nicht wegzudenken. „Forelle, kalt oder warm geräucherter Lachs und Aal waren zu den Osterfeiertagen besonders gefragt“, weiß Thomas Fischer, Geschäftsführer der Edelfisch GmbH Neugersdorf.

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Von Angelika Dornich

Nicht jeder steht auf Fleisch, bei vielen ist Fisch vom Speisezettel nicht wegzudenken. „Forelle, kalt oder warm geräucherter Lachs und Aal waren zu den Osterfeiertagen besonders gefragt“, weiß Thomas Fischer, Geschäftsführer der Edelfisch GmbH Neugersdorf.

Fischer kam von Bielefeld nach Neugersdorf. Dort war er Produk-tionsleiter im väterlichen Fleischzerlegebetrieb. 1995 kaufte er von der Treuhand den ehemaligen Produktionsteil der Binnenfischerei Kreba. Damit machte er sich selbstständig, gründete die Edelfisch GmbH Neugersdorf.

Frischfisch aus Rostock, Forellen aus Dänemark, Frostware aus Norwegen und Karpfen aus der Region werden seitdem hier geräuchert, mariniert oder zu Salaten verarbeitet und vertrieben. Fischer: „Fast alles, was wir verkaufen, produzieren wir auch selber. Sagen wir, 95 Prozent.“ Pro Woche sind das etwa 1,5 Tonnen Marinade, 300 bis 400 kg Räucherware und 200 kg Frischfisch. Zu Weihnachten und überhaupt in der kalten Jahreszeit läuft das Räuchergeschäft ein bisschen mehr. „Und im Sommer, wo die Räucherei durch die Wärme weniger wird, verdoppelt sich eben die Marinade“, erklärt Fischer. Vertrieben werden die Neugersdorfer Fischwaren bis Karlsruhe, Rostock und Chemnitz, aber hauptsächlich in einem Umkreis von 200 bis 300 Kilometern. Zu den Abnehmern gehören auch Krankenhäuser und Gastroservicebetriebe aus der Region.

„Außerdem haben wir vier eigene Verkaufswagen, mit denen wir auf Wochenmärkten und vor Supermärkten stehen“, berichtet der Geschäftsführer. Im Sommerhalbjahr ist die Edelfisch GmbH an den Wochenenden auch auf Stadt- und Volksfesten präsent. Den früher direkt zum Betrieb gehörenden Laden an der Ecke Lessingstraße/Volksbadstraße in Neugersdorf hat Fischer an eine ehemalige Mitarbeiterin vermietet.

Sechs Frauen und zwei Männer arbeiten derzeit bei Edelfisch. Als Fischer angefangen hat, waren es fünf. „Die ersten zwei Jahre waren schwer, aber wir versuchen, jedes Jahr die Produktion zu steigern.“

Das Problem sei, dass die Zahlungsmoral kaputt ist. Viele Großkunden zahlen nicht oder sehr spät. „Aber das muss man ja erwirtschaften, schließlich ist immer ein großer Wareneinsatz dabei.“ Dieses Jahr hat schlecht angefangen, deshalb baute Fischer auf ein gutes Ostergeschäft. So wurde vor den Feiertagen schon früh ab vier, und damit eine Stunde eher mit der Produktion begonnen. Demnächst wird bei Edelfisch eine große Sanierung in Angriff genommen. „Bis zum Sommer müssen wir die beiden Kühlhäuser für Fass- und Fertigware komplett erneuern“, sagt Fischer. Etwa 50 000 Euro werden investiert.