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Fischadler machen wieder Rast im Weißeritzkreis

Weißeritzkreis. Der Vogelwelt zwischen Freital und Zinnwald geht es besser. Eine große Zahl der einheimischen Vogelarten hat ihren Bestand gehalten oder vergrößert. Dies sagte Bernd Kafurke von der Fachgruppe Ornithologie Dippoldiswalde.

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Weißeritzkreis. Der Vogelwelt zwischen Freital und Zinnwald geht es besser. Eine große Zahl der einheimischen Vogelarten hat ihren Bestand gehalten oder vergrößert. Dies sagte Bernd Kafurke von der Fachgruppe Ornithologie Dippoldiswalde. „Im Kreis haben wir jetzt 218 nachgewiesene Vogelarten, davon über hundert Brutvogelarten“, resümierte Kafurke. So habe sich der Bestand der Schwarzstörche deutlich stabilisiert.

Auch die Anzahl der Uhus und Sperlingskäuze sei konstant geblieben. Dem Fischadler geht es gleichfalls besser. Obwohl er im Weißeritzkreis nicht brütet, lässt er sich jetzt in den Zugzeiten März/April und August/September wieder an den Talsperren blicken, wo er bei der Rast auf Fischjagd geht.

Doch viele Vogelarten haben nach wie vor einen schweren Stand in der Region. So ist die Rebhuhn-Population in den letzten 15 Jahren dramatisch zurück gegangen. „Bei uns gibt es nur noch ganz wenige Einzelpaare, die wahrscheinlich in den nächsten fünf bis sechs Jahren auch verschwinden werden“, sagt Kafurke. Ähnliche Schicksale drohen dem Birkhuhn, dem Kiebitz und der Feldlerche. Der Steinkauz ist im Weißeritzkreis praktisch ausgestorben.

Die Ursache für den Rückgang der Bestände sieht Ornithologe Kafurke in der Umgestaltung des ländlichen Siedlungsraumes. Früher willkommene Nistplätze wie etwa alte Stallanlagen, Kopfweiden oder Streuobstwiesen würden immer seltener. „Dazu kommt die Landwirtschaft und die Schädlingsbekämpfung“, sagt Kafurke. Größere Insekten fielen als Nahrungsgrundlage zunehmend aus.

Erfolg des strikten Vogelschutzes

In Sachsen gibt es derzeit noch etwa 185 Brutvogelarten. Zuwächse sind hier besonders beim Seeadler, bei den Kranichen und beim Rotmilan zu verzeichnen. Letzterer wurde sogar aus der Roten Liste der gefährdeten Arten gestrichen. Der Verein Sächsischer Ornithologen führt diese Erfolge auf den Rückgang der Umweltverschmutzung und auf den strikten Vogelschutz in den letzten Jahren zurück. (SZ/jös)