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Fit für den Tenniszirkus

Ruhig, unauffällig, fast unscheinbar bewegt sich Toni Pflug auf Dresdens roter Tennis-Asche. Große Gesten und wildes Geschrei sind nicht sein Ding. Effektivität und blitzsaubere Technik stehen für den 16-jährigen Sebnitzer im Vordergrund.

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Von Robert Krauße

Ruhig, unauffällig, fast unscheinbar bewegt sich Toni Pflug auf Dresdens roter Tennis-Asche. Große Gesten und wildes Geschrei sind nicht sein Ding. Effektivität und blitzsaubere Technik stehen für den 16-jährigen Sebnitzer im Vordergrund. Pflug weiß, was er mit Tennisschläger und Filzbällen im Stande ist, zu leisten, lässt sich auch von körperlich weit überlegenen Spielern nicht aus der Ruhe bringen.

Vor Großeltern und Vater zeigt Toni auch an diesem Wochenende eine überragende Leistung. Erst im Landesmeisterschaftsfinale der Senioren wird eine Handgelenksverletzung zum bitteren Stolperstein. So niederschmetternd diese Art zu Scheitern auch ist, die Leistung des Jugendspielers in einem erstklassigen Männerfeld beeindruckte. Sieht so die letzte Vorbereitungsphase einer großen Tenniskarriere aus? „Ein Traum wäre das schon. Ich werde auch mit Sicherheit alles dafür geben. Doch nicht um jeden Preis. So wichtig mir Tennis auch ist, erst kommt die Schule und mein Abi, dann erst der Sport“, zeigt sich Toni Pflug bestimmt.

Auch abseits des Tenniscourts bleibt der Sebnitzer überlegt, plant jeden Schritt in Richtung Zukunft. Nicht umsonst zeigt seine Leistungskurve in einem „kritischen Alter“ stetig nach oben. Nicht umsonst wechselt das junge Tennis-Ass in dieser Saison aus dem Leistungsstützpunkt Hannover zurück in die sächsische Landeshauptstadt. „Meine Eltern und ich haben uns lange informiert. Hannover setzt seinen Schwerpunkt auf die U16-Spieler. Ich hätte sicher auch dort mein Abi beginnen und erfolgreich beenden können, doch mit klaren Nachteilen für mein Tennis. Nur mit jüngeren Spielern trainieren zu können, heißt irgendwann mit der Leistung stehen zu bleiben. Da waren die Möglichkeiten in Dresden weitaus verlockender“, so der derzeitige Wochenendpendler.

An der Sportschule streckt Pflug nun sein Abi auf 13 Jahre. Beim TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz stehen dem Jungtalent erstklassige Trainer und Spielmöglichkeiten zur Verfügung. „Das ist der nächste Schritt. Ich will ein tolles Abitur und mich danach im Tenniszirkus probieren.“ Seine ersten Tennisschritte machte Toni unter den Augen seines Vaters, einem Hobbyspieler. Im Alter von fünf Jahren ging es im Urlaub erstmals auf den heute so geliebten Tennis-Platz. Junior war begeistert. Senior Pflug machte von da an alles möglich. „Die ersten Jahre bekam ich Privatunterricht bei Thomas Arnold. Er brachte mir die technischen Grundlagen bei. Mit neun Jahren ging es dann zu Blau-Weiß, Match-Erfahrungen sammeln.“

Das Konzept ging auf. Mit Spaß am Spiel, Ehrgeiz und guten technischen Grundlagen schlug Pflug ein, wurde schnell zum herausragendsten sächsischen Tennistalent. Dritte Plätze bei deutschen Meisterschaften waren keine Seltenheit. Der Sebnitzer gehört zu den zehn besten Jugendspielern des Landes. Dafür opfert er Freizeit, zieht im Sommer von Turnier zu Turnier, ist immer auf der Jagd nach Ranglistenpunkten und Erfolgen. Für Toni ist dies eine glückliche Kindheit. Denn er macht, was er liebt.