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Fledermausfieber in Lohmen

Knapp 20 Arten der Säuger leben hier. Zwar schlafen die echten Tiere noch. Eine Ausstellung zeigt aber Überraschendes.

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Von Heike Wendt

Von den 24 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind in Sachsen 19 nachgewiesen, fast alle davon auch in der Region zwischen Pirna und Lohmen. „Das ist deutschlandweit einmalig“, sagt Fledermausexperte Wolfgang Hahn. Er begleitet den Umzug der kleinen Säugetiere beim Abriss der Lohmener Industrieruine Lomatech, der Ende Januar begonnen hat. „Noch halten die Tiere Winterschlaf“, sagt Wolfgang Hahn.

Fledermauszeit ist dennoch in Lohmen. Noch bis zum 8. März ist im Rittersaal des Schlosses Lohmen die Wanderausstellung der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt zu sehen. Die Hortkinder der Lohmener Grundschule haben sich in den Ferien in die Infotafeln über die fliegenden Insektenfresser vertieft und Interssantes erfahren. Zum Beispiel, dass die kleinste heimische Fledermausart, die Zwergfledermaus, nur fünf Gramm wiegt und vier Zentimeter groß ist. Sie passt in winzige Ritzen und versteckt sich gern hinter Holz- oder Schieferverkleidungen. Meist verrät sie sich nur duch Kotkrümel.

Ob die Lohmener Fledermäuse, die der Naturschutzexperte in Kellergewölben des früheren Industriebetriebes ausgemacht hatte, im Frühjahr in die vorbereiteten Quartiere umziehen, bleibt abzuwarten. Im Gelände des Kindergartens sind mehrere Fledermauskästen als neue Quartiere angebracht worden. Die Gemeinde hat sich den Schutz der unscheinbaren Säugetiere eine vierstellige Summe kosten lassen. Im Frühling will der Fledermausexperte nach Lohmen kommen und nachsehen, wo sich die Tiere aufhalten.

Fledermausausstellung, Schloss Lohmen, geöffnet: Mo 9 bis 12 Uhr, Di 9 bis 12, 13 bis 18 Uhr, Do 9 bis 12, 13 bis 16 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr.