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Flucht auf dem Standstreifen

44 Syrer und Afghanen werden auf der A 17 von den Schleusern sich selbst überlassen. Als die Polizei naht, laufen sie weg.

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Es war eine Suchaktion, die die ganze Nacht dauerte. Die Bundespolizei war sogar mit dem Hubschrauber im Einsatz. Am Freitagabend, kurz vor 23 Uhr, hatte eine Streife der Inspektion Berggießhübel auf der Autobahn A 17 nahe der Abfahrt Bad Gottleuba drei Personen entdeckt, die auf dem Standstreifen in Richtung Dresden liefen. Bei der Kontrolle der drei Personen bemerkten die Beamten, dass sich neben der Autobahn etliche Menschen im Feld versteckten.

Als die Bundespolizisten sie aufforderten, herauszukommen, ergriffen sie die Flucht. Nun lief die Fahndung an. Dabei wurde auch ein Polizeihubschrauber angefordert. Die Suche dauerte bis 8 Uhr morgens. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handelt es sich bei den 44 Personen um 24 syrische und 20 afghanische Staatsangehörige.

Da sie alle ein Schutzersuchen stellten, wurden sie an die Ausländerbehörde weitergeleitet, wo sie nun betreut werden. Die aufgegriffenen Personen stammen alle aus Krisen- und Kriegsgebieten. Der oder die Schleuser hatten sie direkt nach dem Grenzübertritt einfach auf der Autobahn zurückgelassen.

Auch ein Deutscher verhaftet

Insgesamt hat die Bundespolizei der Inspektion Berggießhübel über das Wochenende 58 Personen aufgegriffen, die sich unerlaubt in der Bundesrepublik aufhielten. So hatte am Freitagmorgen ein Mann aus Afghanistan versucht, mit einem grenzüberschreitenden Linienbus einzureisen. Gegen 18 Uhr hatten das dann sieben Albaner versucht, die ebenfalls entdeckt wurden. Sie werden wieder in ihre Heimat nach Albanien abgeschoben.

Zudem überführte die Polizei einen Deutschen, der versuchte, einer Frau aus Pakistan bei der unerlaubten Einreise über die A 17 zu helfen.

Am Sonnabend flog der Schleusungsversuch eines Ungarn auf, der vier Iraker über die Autobahn nach Deutschland bringen wollte. Der Ungar und der Deutsche müssen sich jetzt wegen Beihilfe zur unerlaubten Einreise vor Gericht verantworten. Am Sonntag wurde noch ein Serbe in seine Heimat zurückgeschickt, der versucht hatte, illegal einzureisen. (SZ)

Die Bundespolizei bittet Zeugen, denen im Zusammenhang mit der Suchaktion in der Nacht zum Sonnabend etwas aufgefallen ist, sich zu melden. Die kostenlose Rufnummer der Bundespolizei lautet:  0800 6888000, die Rufnummer der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel:  035023 676300.