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Der Fluchthelfer, der in Görlitz lebte

Dietrich Rohrbeck schleuste 85 Erwachsene und 16 Kleinkinder in den Westen. Am Donnerstag spricht er zum Mauerbau-Gedenken in Görlitz.

Von Ingo Kramer
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Der 84-jährige Dietrich Rohrbeck steht am Görlitzer Postplatz. Für dessen Sanierung spendete er vor Jahren über 10.000 Euro.
Der 84-jährige Dietrich Rohrbeck steht am Görlitzer Postplatz. Für dessen Sanierung spendete er vor Jahren über 10.000 Euro. © Nikolai Schmidt

Dietrich Rohrbeck kann sich daran erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Wie er seinen Mercedes-Benz 180, Baujahr 1955, im Oktober 1962 so umbaute, dass zwischen Rücksitzen und Kofferraum ein Hohlraum entstand, in dem sich ein schlanker Erwachsener verstecken konnte. Wie er immer wieder zwischen Dänemark und West-Berlin pendelte und unterwegs in der DDR Menschen einsammelte, die er außer Landes schleuste, darunter 16 Kleinkinder. Dass er deren Identität nicht kannte, weil es zu gefährlich gewesen wäre. „Ich würde gern mal eines der damaligen Kinder kennenlernen“, sagt er heute. Einfach, um zu erfahren, was aus ihm geworden ist.

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