Landkreis. Zum „Tag des Wassers“ am 22. März hatten sich im Naturfreundehaus Königstein etwa 30 an Umweltfragen Interessierte eingefunden. Ausgangspunkt aller Betrachtungen war dabei der neueste Stand der Klimaforschung. Der sagt auf den Punkt gebracht aus: Die ungewöhnliche globale Erwärmung und die Zunahme extremer Wetterereignisse, die wir in den 90er Jahren „am eigenen Leibe“ mitbekommen haben, ist bereits überwiegend vom Menschen verursacht.
Basisvorträge hielten Prof. Kunze vom Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie sowie der Vorsitzende der Naturfreunde Deutschlands Michael Müller, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag und Autor von Büchern zur Umweltpolitik. Mit dem Hochwassergeschehen vom vergangenen August gab es dann auch einen konkreten Bezug auf Mitteleuropa und unsere Region. Das Leben am Wasser war schon immer mit Risiken verbunden. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch führten Natureingriffe, die eine Abnahme des natürlichen Wasserrückhaltevermögens zur Folge hatten, Urbanisierung und Industrieansiedlung in wassernahen Gebieten zu einer starken Zunahme dieser Risiken. Die Gefahr von Überflutungen wurde ignoriert. Richtige Lehren wurden zum Teil auch heute noch nicht gezogen. „Warum baut man zum Beispiel die Straße in Weesenstein jetzt nicht tiefer und lässt damit eine zeitweise Überflutung zu“, fragt Prof. Kinze. Geringere Fließgeschwindigkeit bedeutet schließlich auch geringere Zerstörungskraft. Michael Müller machte in seinem Vortrag deutlich, dass neoliberale Wirtschaftsstrukturen zu einem großen Teil für globale Umweltschäden verantwortlich sind und dass es zu einem Umdenken kommen muss. Beim Umsetzen ökologischer Ziele setzt die BRD anderen Staaten Maßstäbe.
In Workshops wurden mensch-gemachte Einflüsse, das notwendige Reagieren der Politik, aber auch des einzelnen Bürgers diskutiert. Einen anschaulichen Beitrag, was der Einzelne tun kann, um Energie einzusparen und damit verbundene CO 2 -Emissionen zu verringern, erbrachte ein Veranstaltungsteilnehmer vom Görlitzer Zentrum für Alternative Energien. Im Ergebnis einer gründlichen Begehung des Naturfreundehauses konnte er eine Vielzahl von Hinweisen geben, wie sich in diesem Objekt Geld sparen ließe. (Klaus Heyde)
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