SZ +
Merken

Flutmauer wächst

Damit die Müglitz nicht auf die Straße fließen kann, wird ein Teil der bestehenden Mauer noch weiter erhöht.

Teilen
Folgen

Von Maik Brückner

Viele Autofahrer müssen jetzt in Oberschlottwitz einen Stopp einlegen. Seit einigen Tagen ist die Straße am Ortseingang aus Richtung Glashütte auf 150 Metern nur noch einspurig befahrbar. Die zur Müglitz zugewandte Straßenseite in Höhe der Firma Söhner ist abgesperrt. Hier baut die Landestalsperrenverwaltung. „Wir verlängern die bestehende Stützwand“, sagt Nick Stutzer, der Projektverantwortliche der Landestalsperrenverwaltung (LTV).

Untersuchungen ergaben, dass die bestehende Mauer Schlottwitz unzureichend schützt. Sollte es wieder zu einem Hochwasser wie 2002 kommen, würde das Wasser hier erneut über die Mauer laufen und über die Straße in den Ort fließen. Das hätte verheerende Folgen. Die neue Stützwand soll das verhindern. Deshalb wird ein Teil der Wand um 50 Zentimeter erhöht. „Dort drüben ist eine schmale Stelle“, sagt Nick Stutzer und zeigt auf die Müglitz, die kurz vor dem Ortseingang einen leichten Rechtsknick macht. Dort wird die Stützwand höher. Doch allein das würde nicht reichen, erklärt Stutzer. Deshalb wird die Stützwand in Richtung Glashütte verlängert. Hier entsteht auf einer Länge von 120 Metern eine neue Stützwand. Da sie direkt neben der Straße errichtet wird, musste diese halbseitig gesperrt werden.

Die Bauarbeiter haben bereits begonnen, die Fundamente zu gießen. Auf denen wird die neue Betonmauer errichtet. Im Sommer soll sie stehen. Auch diese Stützwand wird die Straßenoberfläche um etwa 50 Zentimeter überragen. „Eine Verblendung mit Natursteinen ist nicht vorgesehen“, sagt Stutzer.

Noch umfangreicher als diese Arbeiten in Oberschlottwitz wird der Bau der Mauer an der sogenannten Neumannmühle sein. Eigentlich wollte man darauf verzichten, sagt Stutzer. Bis vor wenigen Tagen hoffte man, dass es der Stadt Glashütte gelingen würde, alsbald Eigentümerin dieser Ruine zu werden. Sie hätte sie abgerissen. Die LTV wollte hier eine Böschung anlegen. Doch davon hat sie sich verabschiedet.

Die Eigentumsverhältnisse an dem Gebäude sind sehr kompliziert. Deshalb ist nicht absehbar, wann die Stadt Besitzerin sein würde. Die LTV kann aber nicht länger warten. Die Fördermittel für die Müglitzbettsanierung stehen nur noch dieses Jahr bereit. Deshalb greift die Landestalsperrenverwaltung auf den genehmigten Plan B zurück. Nun wird eine Stützwand um die Neumannmühle herum gebaut. Beginn soll im August oder September sein.