Heike Wendt
Ein Jahr nach der Elbe-Flut hat die Enso Netz rund 60 Prozent ihrer Hochwasserschutz-Vorhaben abgearbeitet. Die Umbauten im Strom- und Gasnetz erfolgen mit dem Ziel, Gebäude und Einrichtungen beim nächsten Hochwasser länger versorgen zu können. Denn was nützen die besten Pumpen, die das Wasser aus dem Haus bringen sollen, wenn in der entscheidenden Zeit der Strom weg ist.
Nicht immer lässt sich der Umbau mit ein paar Handgriffen machen. In manchen Fällen müssen Schaltungen für ganze Ortschaften verändert oder Trafostationen und Kabelstränge umverlegt werden. Arbeit und Kosten verursacht das nicht nur für die Enso. Denn nicht zuletzt sind auch die Hausanschlusskästen betroffen. Die Verlegung des Kastens übernimmt zwar der Energieversorger. Zugleich sind aber auch die Hauseigentümer in der Pflicht. Sie müssen sich um einen Elektriker kümmern, der die Anbindung an die bestehenden Leitungen im Haus übernimmt – und die Kosten dafür tragen. Diese Eigenbeteiligung an einer hochwassersicheren Stromversorgung ist zumutbar. Ebenso wie der Stromversorger in bessere Versorgung investiert, muss auch der Hauseigentümer seinen Teil dazu beitragen. Daran kommt keiner vorbei, dessen Haus in einem hochwassergefährdeten Bereich steht.