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Flyer werben fürs Bäumepflanzen

Wollen die Löbauer neue Bäume an der Honigbrunnen-Auffahrt? Beim Unterschriften-Sammeln gibt es Hürden, doch die Initiatoren lassen nicht locker.

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Von Gabriel Wandt

Der erste Versuch, die Unterschriftenaktion für eine Bürgerallee am Löbauer Berg in die Öffentlichkeit zu bringen, klappt nicht so wie geplant. Aber die Initiatoren werden nicht aufgeben. Das stellt Norbert Mosig klar. Der Ebersdorfer hat mit dem Löbauer Unternehmer Reinhart Keßner eine Unterschriftensammlung gestartet, bei der die Löbauer sich äußern können, ob sie ein Wiederaufforsten an der Auffahrt zum Honigbrunnen unterstützen wollen. Denn dort sollen nach der Abholzaktion im Januar keine neuen Bäume gepflanzt werden. Das hat Löbaus Oberbürgermeister Dietmar Buchholz in der Vergangenheit mehrfach erklärt, und Stadtsprecherin Eva Mentele bestätigte dies erst vor wenigen Tagen noch einmal. Keßner glaubt, dass bei vielen Löbauern hier ein Missverständnis vorliegt. Sie würden annehmen, nach dem Fällen der Bäume werde die Stadt für Ersatz sorgen. Verwaltung und Sachsenforst setzen aber darauf, dass sich die Natur entlang der Straße selbst kümmert. Lediglich einige Sträucher könnten dort gepflanzt werden, hieß es aus dem Rathaus.

Mosig und Keßner, die beide auch für die Bürgerliste für den Löbauer Stadtrat kandidieren, wollen sich damit nicht zufriedengeben. Ihnen schwebt eine Bürgerallee vor, bei der Menschen aus Löbau und Umgebung selbst Hand anlegen. Daher können Interessierte neben der reinen Unterschrift auch erklären, ob sie beispielsweise durch das Pflanzen oder Spenden eines Baums die Bürgerallee unterstützen wollen. Die Idee hinter der Bürgerbeteiligung ist einfach: Mosig hofft, dass eine von den Löbauern angepflanzte Allee von ihnen auch in Zukunft gepflegt und geachtet wird. Speziell junge Menschen will er dazu animieren und bittet ausdrücklich um Beteiligung von Interessenten ab 16 Jahren.

Zu der begonnenen Unterschriftensammlung wollten Mosig und Keßner eigentlich an der Auffahrt zum Berg einen Aufsteller platzieren, der über das Anliegen informiert und an dem eine Box ausgefüllte Unterschriftenlisten aufnehmen sollte. Die nötige Genehmigung hat die Stadt den beiden Löbauern allerdings nicht erteilt.

Nun gehen sie einen anderen Weg, um ihr Ziel zu erreichen. Neu erstellte Flyer werden jetzt gedruckt und sollen bald in der ganzen Stadt verteilt werden, außerdem könnten bald mehr Geschäfte in der Löbauer Innenstadt auf die Unterschriftenaktion aufmerksam machen. Derzeit sind sie bei Stempel-Keßner, in der Zahnarztpraxis von Dr. Arndt Müller, im Restaurant Klose oder der Sparkasse zu finden. Wer will, kann Listen bei den Initiatoren anfordern und volle Blätter bei Stempel-Keßner in der Sachsenstraße oder bei den Tankstellen Go und Agip in Löbau abgeben.

Die ersten Unterschriftenbögen sind ausgefüllt, schon jetzt stehen Namen von bekannten Löbauer Persönlichkeiten darauf. Wie Norbert Mosig berichtet, gehören zu ihnen der frühere Löbauer Oberbürgermeister Dietrich Schulte (FDP), der Ebersdorfer Ortsvorsteher Andreas Förster (parteilos) oder der Löbauer Zahnarzt Dr. Arndt Müller. Damit die Listen deutlich voller werden, wird die Sammlung noch einige Wochen weitergehen: Den 30. Juni haben die Initiatoren als Frist gesetzt. Danach wollen sie dieses Meinungsbild dem neu gewählten Stadtrat übergeben. Er soll dann entscheiden, wie mit dem Ergebnis weiter verfahren wird. Es gehe nicht darum, gegen etwas zu sein, sondern für etwas in Löbau einzutreten, heißt es auf dem Flyer-Entwurf der Initiative.

Kontakt zu den Initiatoren per E-Mail:

[email protected] oder [email protected]