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Schüler ziehen nach Weihnachten ein

Die Heilpädagogische Schule Bonnewitz baut ein neues Unterrichtsgebäude. Für gutes Klima sorgt eine Besonderheit.

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© Norbert Millauer

Von Mareike Huisinga

Bonnewitz. Die Herbstsonne strahlt die rötlichen und gelben Farbtöne der Fassade an. Hingucker ist der Turm aus schwarzem Schiefer mit der großen Uhr, die noch auf um zwölf steht. Darauf dreht sich ein blankes Windspiel im Herbstwind. Eindeutig: Das neue Schulhaus an der Wünschendorfer Straße in Bonnewitz sieht schön aus und passt sich gut der Umgebung an. Gebummelt haben die Jungs von den Baufirmen nicht: Die Arbeiten am neuen Unterrichtsgebäude der Heilpädagogischen Schule für Geistigbehinderte wurden im Mai begonnen. Sie sind fast beendet. Ursprünglich sollten die Förderschüler bereits zum neuen Schuljahr einziehen. „Aber der Zeitplan war dann doch etwas zu ehrgeizig, es müssen noch Restarbeiten erledigt werden“, sagt Matthias Bünger, Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Schule. Damit die Mädchen und Jungen nicht auf einer Baustelle den Unterricht beginnen müssen, haben Geschäftsführung und Lehrerkollegium beschlossen, in aller Ruhe Ende des Jahres während der Weihnachtsferien den Neubau zu beziehen.

Ab Januar werden in dem modernen langgestreckten Bau circa 30 Kinder in drei bis vier Klassen unterrichtet. „Es handelt sich um reine Unterrichtsräume. Die Werkstätten, in denen die Schüler praktisch auf das Berufsleben vorbereitet werden, befinden sich auf unserem angestammten Gelände“, erläutert Bünger. Dieses Gelände liegt an der Martin-Kretschmer-Straße und ist nur rund 300 Meter Luftlinie vom Neubau entfernt. Bereits vor einigen Jahren erwarb der private Schulträger das 1,8 Hektar große Grundstück an der Wünschendorfer Straße. Wegen der gestiegenen Schülerzahl war der Neubau erforderlich. Momentan besuchen rund 100 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 18 Jahren die Förderschule in Bonnewitz.

Der Neubau und die Gestaltung des Geländes kosten rund 800 000 Euro. Fördermittel fließen nicht. Die Finanzierung erfolgt über Spenden und Darlehen, sagt der Geschäftsführer. Zunächst wollte die Schulleitung in Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur die Villa Spitzner ausbauen lassen, damit darin noch mehr Schüler unterrichtet werden können. Die Villa befindet sich auf dem Hauptgelände der Schule. „Aber wir haben uns dann doch für einen kompletten Neubau entschieden“, erklärt Matthias Bünger. Gutes Klima ist übrigens in den neuen Räumen garantiert, die tragenden Wände bestehen aus Holz. Die Balken wurden mit speziellen Aluminiumstiften vernagelt. Die erste Bewährungsprobe hat das Haus bereits bestanden. „In diesem heißen Sommer haben wir festgestellt, dass die Räume gut isoliert sind“, so der Geschäftsführer.

Grund zur Freude haben auch die Anwohner auf dem Bonnewitzer Rundling. Denn unterhalb des Neubaus entstand ein Parkplatz für Mitarbeiter und für Gäste der Schule. Bisher erfolgte die Zufahrt zur Schule ausschließlich über den Rundling. Anwohner beschwerten sich über Raserei und hohes Verkehrsaufkommen. Der neue Parkplatz ist von der Radeberger Straße aus zu erreichen, was die Situation in der Dorfmitte von Bonnewitz erheblich entlastet. „Der neue Parkplatz ist aber nicht öffentlich“, betont der Geschäftsführer. Probleme mit Falschparkern habe es bisher jedoch nicht gegeben.