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Förderverein hebt kleinen Schatz

Jahrbücher des Realgymnasiums warenauf unbekannten Wegenin den Westen Deutschlands gelangt.

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Von Jens Hoyer

Matthias Müller, 2. Vorsitzender des Traditions- und Fördervereins des Lessing-Gymnasiums, hatte zum vergangenen Treffen einen kleinen Schatz mitgebracht. In einer Einkaufskiste stapelten sich Jahrbücher, die das damalige Realgymnasium in den Jahren von 1876 bis 1911 herausgegeben hatte. Ein Rechtsanwalt aus den alten Bundesländern habe die Bücher zum Verkauf angeboten. Wie sie dort hingekommen sind, sei ungeklärt, so Müller. „Die Schule hatte eine beachtliche Bibliothek. In den 70-er und 80-er Jahren ist die sehr geschrumpft“, sagte Müller, der auch Schulleiter des Gymnasiums ist. Müller äußerte die Vermutung, dass Bücher für harte Devisen verkauft worden sind. „Nur die Physiker haben ihre Bücher damals gerettet“, sagte Müller. Darunter seien auch wertvolle Erstveröffentlichungen von Einstein.

Die Jahrbücher des Gymnasiums bergen eine Fülle an Informationen. In ihnen sind nicht nur alle Lehrer und Schüler aufgeführt. Es gibt auch Informationen über Todesfälle und über ehemalige Schüler, die im Krieg gefallen sind. Auch wissenschaftliche Abhandlungen von Lehrern wurden abgedruckt. Einer davon sei Konrektor Gustav Hey gewesen, der in Sachsen bis heute als Koryphäe bei der Erforschung slawischer Siedlungsnamen gilt.

Im Jahr 1941 war der letzte Jahresbericht erschienen. Eine Neuauflage der Tradition wird es aber im Herbst dieses Jahres geben. Dann bringt eine Schülerredaktion des Gymnasiums wieder ein Jahrbuch heraus.