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Footballer sind auf Platzsuche in Coswig

Die Suburbian Foxes kämpfen jetzt unter neuem Trainer und mit vollem Körpereinsatz. Doch wo, ist noch unklar.

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Von Henry Berndt

Jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Erst im April dieses Jahres wurde der Verein Suburbian Foxes, was übersetzt soviel heißt wie Vorstadt-Füchse, offiziell gegründet. Bislang jedoch wurde Football hier nicht mit vollem Körpereinsatz gespielt, sondern in der sanfteren Flag-Variante. Statt den Gegenspieler umzurennen, wird ihm dabei nur eine Flagge vom Gürtel gezogen.

Unter ihrem neuen Trainer Remo Wolf (siehe Interview) wollen die Suburbian Foxes nun ernst machen und schon ab der kommenden Saison mit einem sogenannten Tackle-Team in der Verbandsliga an den Start gehen. Offen ist momentan jedoch, wo das Team seine Heimspiele austragen wird. „Leider hat Radebeul nur zwei Kunstrasenplätze, auf denen es Probleme mit den nötigen Markierungen gibt“, sagt Daniel John, ehemaliger Spieler der Dresden Monarchs, der die Idee für die Gründung des Tackle-Teams hatte. Zwangsläufig müsste die Suche nach einem Spielfeld daher auf die Nachbarorte ausgeweitet werden. Die Stadt Dresden würde sich grundsätzlich querstellen, da der Verein in Radebeul angemeldet ist. „Wir sind aber in Gesprächen mit Coswig und Neusörnewitz“, sagt der Vereinsvorsitzende Holger Zscheile.

Auswärtsspiele in Berlin

Zumindest der Rasenplatz von Grün-Weiß Coswig an der Weinböhlaer Straße ist jedoch für die Footballer offenbar tabu. „Das kommt für uns nicht in Frage“, stellt deren Vorstandsvorsitzender Gerd Zickler klar.

Würden die Footbaler auf der Suche nach einem Platz dennoch fündig, so wäre das für sie in jeder Hinsicht eine andere Liga: Statt fünf gegen fünf würde dann elf gegen elf gespielt. Außerdem sind eine teurere Ausrüstung und offizielle Schiedsrichter zu den Spielen von Nöten. Die Auswärtsspiele fänden nicht mehr auf dem Sportplatz um die Ecke, sondern zum Beispiel in Berlin oder Potsdam statt.

„Flag-Football soll jedoch auch weiterhin eine große Rolle bei uns spielen“, sagt Zscheile, schließlich war es diese Variante, mit der vor sieben Jahren alles begann. Damals hatte Peter Müller, Lehrer am Lößnitzgymnasium, an seiner Schule eine AG Flagfootball ins Leben gerufen. Für die Suche nach einer Spielstätte hat der daraus entstandene Verein noch bis zum März Zeit. Die Frist für die Anmeldung beim American-Football-Verband Sachsen läuft jedoch bereits Mitte Dezember ab. Bis dahin müssen mindestens 35 Spielerpässe verteilt sein, um die Spielgenehmigung zu erhalten. Das scheint zu klappen. „Im Moment sind wir schon knapp 30“, sagt Zscheile.

Spaß steht im Mittelpunkt

Wie er selbst, spielten fast alle von ihnen irgendwann einmal für die Dresden Monarchs und hatten nach der Auflösung deren zweiter Mannschaft keine Lust, auf der Bank zu sitzen. Einige spielten zwischendurch auch für die Chemnitz Crusaders und wollen sich künftig die langen Fahrten sparen.

Auch der neue Cheftrainer Remo Wolf war bereits für die Monarchs im Einsatz, arbeitete dort lange Zeit als Assistenztrainer. Auch wenn sein Motto lautet „Football ist keine Demokratie“, soll unter ihm auch in Zukunft der Spaß am Sport im Mittelpunkt stehen.

Das heißt jedoch nicht, dass keine Erfolge angepeilt werden. Ohne sein Team überhaupt gesehen zu haben, gab Trainer Wolf das Ziel aus, von Beginn an um den Aufstieg mitzuspielen. „Unsere Erfahrung könnte uns dabei sicher von Nutzen sein“, sagt Zscheile.

www.suburbian-foxes.de