SZ +
Merken

Forst-Technik zum Anfassen

Am Sonnabendvormittag fand nun schon zum achten Male der „Tag des Stadtwaldes“ statt. Diesmal trafen sich an die 70 Freunde der Natur und des Waldes auf dem Parkplatz am Fuße des Mönchswalder Berges, um sich über die Waldbewirtschaftung zu informieren und um traditionsgemäß einige Bäume zu pflanzen.

Teilen
Folgen

Von Carmen Schumann

Im vergangenen Jahr hatte der Bau einer Forststraße am Mönchswalder, dem Bautzener „Hausberg“, für einige Aufregung gesorgt, weil sich Anwohner vom Lärm gestört fühlten. Inzwischen ist der Waldwegebau abgeschlossen, und die Straße muss nun ein Jahr lang „ruhen“. Das bedeutet, sie darf nicht befahren und auch nicht von Reitern benutzt werden. Leider halten sich diese, wie man deutlich an Hufabdrücken sehen konnte, nicht an das Verbot.

Die Teilnehmer am diesjährigen „Tag des Stadtwaldes“ bekamen natürlich auch zu erfahren, warum der Weg gebaut werden musste. „Der Wald am Mönchswalder Berg ist jahrelang nicht bewirtschaftet worden“, erklärte Bernd Riechen, Leiter der Domstiftlichen Forstverwaltung, die einer der Eigentümer der Wälder am Mönchswalder Berg ist. Der Stadt Bautzen als weiterem Eigentümer gehören nach jüngsten Zukäufen in den Jahren 1999 und 2000 rund 66 Hektar Wald an ihrem „Hausberg“. „Nur durch eine regelmäßige und schonende Durchforstung sichern wir einen gesunden, stabilen Wald“, erklärte Bernd Riechen. Die manuelle Aufarbeitung schwacher Einzelbäume sei jedoch viel zu aufwendig. Der Einsatz moderner Holzerntemaschinen eröffne dagegen neue wirtschaftliche Perspektiven für eine ordnungsgemäße Durchforstung.

Wie diese moderne Technik arbeitet, konnten sich die Besucher anschauen. Vor allem die Kinder und Jugendlichen bestiegen begeistert einen so genannten Harvester, den Siegfried Kaßner, der Inhaber eines Forstwirtschaftsbetriebes in Ruppersdorf (Kreis Löbau-Zittau), als Auftragnehmer der Forstverwaltungen im Bautzener Stadtwald einsetzt. „Die neu angelegten Wege ermöglichen es, dass die Holzerntemaschinen optimal eingesetzt werden können. Sie bringen daher eine große Kostenersparnis“, erläutert der Unternehmer.

Wie an jedem „Tag des Stadtwaldes“, gab es auch diesmal wieder für die Teilnehmer die Möglichkeit, selbst etwas für die Pflege des Waldes zu tun. Auf einer Lichtung pflanzten sie zur Ergänzung des Nadelbaumbestandes Winterlinden, Bergahorn und Stieleichen.

Dank der Unterstützung der Firma Löblein, der Debag, der Bautzener Brauerei und der Bautzener Feuerwehr stärkten sich die Naturfreunde nach getaner Arbeit mit Suppe, Bier und Backschwein.