Von Gabriele Naß
Der erste vom Bischofswerdaer Verein Chamäleon KultTour Ende Oktober gestartete Kreativkurs für langzeitarbeitslose, alleinerziehende, ältere und behinderte Menschen ging gestern zu Ende. Mit Erfolg. Es fand sich die von der Fördermittel gebenden Stelle geforderte Anzahl an Teilnehmern. – Dass dem Kreis Benachteiligter das Angebot mit Hilfe von Landesförderung unentgeltlich gemacht werden kann, war ein Grund für die meisten mitzumachen. „Ich hätte es mir ansonsten überlegen müssen“, sagt die 25-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern. Für Ingrid Otto war wichtig „dass ich hier mal an etwas anderes denken konnte.“ Die 58-Jährige ist schon lange ohne Arbeit. Die Chance, die Chamäleon bot, packte sie beim Schopf, auch um neuen Mut zu schöpfen. Ähnlich sieht das die Frau am Nachbartisch, heute 39 und seit 1992 ohne festen Job. „Hier ist man nicht so alleine“, sagt sie. – Auf solche Wirkungen setzt Chamäleon. „Wenn wir es schaffen, die kreativen Ströme zu wecken, die jeder Mensch hat, können wir die soziale Kompetenz und das Selbstbewusstsein jener stärken, die schon dabei waren, sich zurückzuziehen, aber jetzt zu uns kommen“, sagte Kursleiterin Katharina Kucharek vor Beginn der Kurse. Sie hat recht behalten, auch weil Anregungen so nachhaltig wirken, dass einige Teilnehmer weitermachen möchten, auch wenn es dann Geld kostet. Christine Ihle (56) gehört zu jenen, die sich für die Offene Kreativwerkstatt interessieren. Das Angebot macht der Verein Chamäleon KultTour neuerdings für alle – für jene zum Beispiel, die sich nach der Arbeit beim Falten von Sternen für den Weihnachtsbaum Entspannung verschaffen wollen. Und dann gibt’s noch die Adventwerkstatt, die nächste Woche zum Bischofswerdaer Weihnachtsmarkt öffnet.