Das Auto ist der Deutschen liebstes Kind. Wirklich? Wenn ich mir meines anschaue, dann glaube ich, stimmt die Behauptung. Wenn ich auch nur fünf Kilometer gefahren bin, geht’s ab in die SB-Waschanlage, denn schließlich will man die Limousine ja nicht schmutzig in der Garage parken. Ja, wir Männer, wir haben unser Auto lieb.
Umso mehr ärgern wir uns, wenn das Gefährt zum Gebrauchsgegenstand verkommt. Einem Mann passiert es sicherlich nicht, dass er den Wagen mitsamt der benutzten Tempotaschentücher, der Kekskrümel und der leeren Wasserflasche abstellt. Für einen Mann gibt es kein Halten bei Schmutz auf dem Lack oder merkwürdigen Motorgeräuschen. Wir greifen zum Lappen und zum Schraubenschlüssel. Wir können uns zwar den Hochzeitstag nicht merken, aber wir wissen, wann der nächste Ölwechsel und die Inspektion fällig sind.
Und Frau? Ihr ist es egal, wenn der Innenraum nicht genauso glänzt wie der Lack. Hauptsache, das Auto fährt, drinnen ist es schön warm und der Sprit reicht noch bis nach Hause. Deshalb wunderte es mich auch nicht, als eine Dame gestern auf unserem Parkplatz ihr schon etwas älteres Fahrzeug mit halb herausgefallener Blinkleuchte und einem klapprigen Schloss abstellte. Von den Beulen ringsum mal ganz abgesehen. Frauen sind so, dachte ich. Und trotzdem habe ich mich noch zu einem Ratschlag hinreißen lassen: Wo doch gerade die Bahn streikt, dürfte ja der Schaffner seine Kelle nicht brauchen. Ob die vielleicht auch zum Blinken geht?,
fragt sichDAgobert