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Frauenstein streicht Ausbaupläne für Grundschule

Die Stadt plant ohne Schüler aus Hartmannsdorf-Reichenau. Das hat Folgen für die Grundschule.

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Von Astrid Ring

Mit vollkommen veränderten Planungen als bisher bekannt, geht die Stadt Frauenstein in die nächste Runde der angedachten Sanierung ihrer Grundschule am Markt. Wie Bürgermeister Reiner Hentschel (parteilos) informierte, sollen sich die Arbeiten nun ausschließlich auf das eigentliche Schulgebäude konzentrieren. „Der Hortanbau wird nicht kommen. Auch das Nebengebäude der Schule wird nicht ausgebaut“, erklärte der Bürgermeister. Dafür müsse aber die Schule selbst umfassender als bisher saniert werden. Für die Arbeiten möchte Frauenstein Fördermittel aus dem Bund-Länder-Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ nutzen. Diese wurden bereits bewilligt.

Schüler bleiben in Hermsdorf/Erz.

Waren laut Hentschel für die ursprünglich angedachte umfangreiche Projekt-Variante um die 2,4 Millionen Euro einschließlich der Eigenmittel vorgesehen, könnte sich die Erneuerung des Schulgebäudes allein auf etwa zwei Millionen Euro beschränken. In dieser Summe sind neben dem Fördergeld 700 000 Euro enthalten, die die Stadt aus Eigenmitteln und einem Kredit aufbringen will.

Grund für die abgespeckte Variante des Schulprojektes ist laut Hentschel unter anderem die Ablehnung der Fusion zwischen Frauenstein und Hartmannsdorf-Reichenau durch die Landesdirektion. „Damit wird die Grundschule voraussichtlich bis 2020 konstant einzügig sein“, kommentiert der Bürgermeister. Das bedeutet, dass etwa 100 Kinder vom ersten bis zum vierten Schuljahr in Frauenstein lernen – in jeweils einer Klasse. Die Grundschüler aus Hartmannsdorf-Reichenau bleiben wie bisher in ihrer Grundschule in Hermsdorf/Erzgebirge.

Die Pflichtaufgabe Schule müsse Frauenstein demnach nur für das Stadtgebiet – also in der Pflichtgröße – erfüllen. Die Erweiterung der Grundschule um das Nebengebäude wäre laut Hentschel ebenso wie der Hortanbau dafür zu umfangreich.

Die Sanierung des eigentlichen Schulgebäudes am Markt muss nun aber umfangreicher ausfallen, wie Kontrollen der Bausubstanz ergeben haben. „Das Dach der Schule einschließlich der Dachbalken muss komplett erneuert werden“, sagt der Bürgermeister. Die Fachfirmen sowie der Planer seien nach tiefgreifenden Untersuchungen zu diesem Ergebnis gekommen. Zudem brauche das Gebäude neue Zwischendecken. Die jetzt vorliegenden ersten Planungsentwürfe sehen im Kellergeschoss der Schule eine neue Ölheizung vor. Im Erdgeschoss soll es einen großzügigen Eingangsbereich , eine Garderobe sowie einen Speiseraum geben, der als Mehrzweckraum gedacht ist.

„Wichtig ist das zweite Treppenhaus, das eingebaut wird, um die Auflagen des zweiten Rettungsweges zu erfüllen“, sagt der Bürgermeister. Klassenräume bleiben im ersten Obergeschoss, im zweiten kommen neben dem Klassenzimmer auch Gruppenräume und Räume für Lehrmittel hinzu. „Die gesamte Dachetage wird der Hort“, erklärt Hentschel.

Die kommenden Wochen werden demnach für die Planungen des Vorhabens genutzt, bevor der Stadtrat darüber abstimmen soll. „Im Mai wollen wir den Fördermittelantrag bei der Sächsischen Aufbaubank abgeben.“ Ziel der Stadt ist es, im Februar 2015 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Die Kinder könnten während der Bauphase für etwa ein Jahr in Schulcontainern unterrichtet werden. Es gebe Überlegungen, diese Container am Sportplatz im Frauenstein aufzustellen. Hentschel: „Die Kosten dafür sind in den jetzigen Berechnungen enthalten.“ (FP)