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Wann öffnen die Freibäder?

Abstand auf der Liegewiese und im Wasser: Die Betreiber müssen wegen Corona viele Auflagen erfüllen. Doch das erste Bad im Kreis Bautzen will zu Himmelfahrt starten.

Von Reiner Hanke & Ingolf Reinsch & Franziska Springer
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Bereit für Badegäste: Im Cunewalder Erlebnisbad sind Chef Rico Koslowski und seine Kollegin Julia Schäfer mit letzten Arbeiten vorm Saisonstart beschäftigt. Der findet in diesem Jahr wegen Corona unter besonderen Bedingungen statt.
Bereit für Badegäste: Im Cunewalder Erlebnisbad sind Chef Rico Koslowski und seine Kollegin Julia Schäfer mit letzten Arbeiten vorm Saisonstart beschäftigt. Der findet in diesem Jahr wegen Corona unter besonderen Bedingungen statt. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Das war dann doch eine Überraschung: Schon seit Freitag dürfen die Freibäder in Sachsen öffnen. Darauf einigte sich die sächsische Regierung am vorigen Dienstag. Allerdings muss zuvor ein Hygienekonzept beim Gesundheitsamt eingereicht werden. 

Sächsische.de hörte sich in den Freibädern im Landkreis  Bautzen um. Während bei einigen noch die üblichen Vorbereitungen auf die Saison laufen, zum Beispiel im Wehrsdorfer Waldbad, wo der Sprungturm und die Kabinen einen frischen Anstrich erhalten, sind sie woanders längst abgeschlossen. Zum Beispiel in Hauswalde. Dort ist die Liegewiese gemäht, Bänke und Sportanlagen sind aufgemöbelt. Das Bad könnte öffnen, wie andere auch. Wenn da nicht die Corona-Auflagen wären. So eint die Bäder derzeit eines, die fieberhafte Arbeit am Hygiene-Konzept.

Diese Regeln gelten jetzt:

Erst seit vorigem Mittwoch sind die Hygiene-Vorgaben bekannt. Es sei ja keine Verpflichtung, sofort zu öffnen, heißt es aus dem Sozialministerium. Es erklärt die Eckpunkte: „Der Betreiber hat durch Zugangsbeschränkungen und organisatorische Regelungen sicherzustellen, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern sowohl im Wasser als auch auf Liegewiesen, in Umkleiden, Sanitärräumen und im Kassenbereich eingehalten werden kann." Die Gästezahl sei je nach Größe des Freibades einzuschränken. Mundschutz spiele keine Rolle. Planschen mit Maske bleibt den Badegästen also erspart.

Orientierung soll laut Ministerium der Pandemieplan der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen geben. Die hält immerhin fest, man könne „sich im Wasser nicht anstecken“. Natürlich gehöre auch eine tägliche Desinfektion von Flächen dazu. Dusch- und WC-Bereiche sollten nur von maximal zwei Personen betreten werden. Bei der Liegefläche soll die Mindestgröße pro Badegast bei 15 Quadratmetern liegen, im Schwimmerbecken bei 4,5 Quadratmeter je Badegast. So mancher Schwimmmeister fragt sich, wie er das gerade im Wasser lösen soll. Vielleicht mit Bade-Entchen-Ketten, witzelt einer. 

Diese Bäder wollen noch im Mai öffnen:

Am schnellsten öffnen wird nach jetzigem Stand das Erlebnisbad in Cunewalde. Am 21. Mai soll es losgehen - die Genehmigung der Hygienepläne vorausgesetzt. Wie Badleiter Rico Koslowski erklärt, soll der Zutritt auf eine maximale Anzahl von Gästen beschränkt werden. „Vermutlich werden wir anfangs nur Zwei-Stunden-Tickets ausgeben.“ Für zwei Stunden Badespaß zahlen Erwachsene vier Euro.

Auch in Schmölln könnte der Badbetrieb nach Einschätzung von Bürgermeister Achim Wünsche (parteilos) eventuell schon im Laufe dieser Woche losgehen. „Wir warten noch die Details zu den Hygienebestimmungen ab und werden sie dann umsetzen“, sagt er. Technisch und personell sei alles vorbereitet. Geöffnet wird das Bad allerdings generell nur an Tagen mit einer Lufttemperatur von mindestens 18 Grad Celsius.

Entspannt ist Sven Heinrich, Chef des Betreibervereins vom Buschmühlenbad in Hauswalde: „Ich denke, in einem 20.000 Quadratmeter großen Gelände finden wir gute Lösungen für die Abstands- und Hygieneregeln.“ Die Rettungsschwimmer seien darauf eingestellt, das zu überwachen.  Ansonsten bleibe nichts anderes übrig, als die Bereiche mit Duschen, Umkleide und Schränken abzusperren, eventuell auch den Sprungturm, um den Auflagen gerecht zu werden. Damit sei das Hygienekonzept umrissen; es muss jetzt noch bestätigt werden. Der Verein plant die Eröffnung für den 30. Mai.

Für das Waldbad in Wehrsdorf und die Taubenheimer Wasserwelt wird noch an den Hygienevorschriften gearbeitet. Abgesehen davon seien die Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen, heißt es aus der Gemeindeverwaltung Sohland. Am 30. Mai soll geöffnet werden.

Diese Bäder planen mit dem Start am 1. Juni:

In Bischofswerda sagt Oberbürgermeister Holm Große (parteilos): „Wir haben den 1. Juni als Bad-Eröffnungstag fest im Blick, können aber Stand jetzt aufgrund der aktuellen rechtlichen Situation noch keine abschließende Aussage treffen.“

Damit das Wilthener Stadtbad pünktlich am 1. Juni täglich seine Besucher begrüßen kann, laufen seit März die Vorbereitungen. Die Besucherzahl soll dann genauso reguliert werden wie die Anzahl der Personen im Schwimmbecken und der Abstand auf der Liegewiese.

So konkret ist es  noch nicht überall. In der Gemeinde Haselbachtal will Bürgermeisterin Margit Boden (Freie Wähler) nichts übers Knie brechen, sagt aber: „Es war und ist Ziel, das Wiesengrundbad ab 1. Juni zu öffnen.“ Selbst das sei sportlich. Für die Hygienemaßnahmen messe der Schwimmmeister zum Beispiel alles genau aus, um die Besucherzahlen einzugrenzen.

In Königsbrück ist der Start auch noch etwas vage. Intern werde auf den 1. Juni orientiert, so Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU). Natürlich sei das Erlebnisbad in der Vorbereitung, aber das Hygiene-Regelwerk gerade erst raus. Er denke, letztlich sei noch viel Luft zwischen dem, was auf dem Papier steht, und den Möglichkeiten in der Realität.

Diese Bäder peilen eine Eröffnung im Juni an:

Burkaus Bürgermeister Sebastian Hein (CDU) rechnet zum gegenwärtigen Stand mit einer Eröffnung am 6. Juni. Am Tag zuvor wollen sich Bundesregierung und Länder unter anderem darauf verständigen, wie es mit den Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen weitergehen soll.

So will auch die Wasserwelt Steinigtwolmsdorf noch abwarten  und möglicherweise am 5. oder 12. Juni loslegen. Die technischen Vorbereitungen laufen, der Imbiss-Kiosk wurde jetzt saniert und die Betreibung neu ausgeschrieben.

In diesen Bädern steht noch nicht fest, wann es losgeht:

Großröhrsdorf mit dem Massenei-Bad war eigentlich bereits am 9. Mai startklar, wurde aber von Corona ausgebremst. Abstandsregeln zum Beispiel in Warteschlangen und vieles mehr seien zu beachten, so Stadtsprecherin Anja Erler. Bisher hätten jedoch die gesetzlichen Vorgaben für eine Eröffnung gefehlt. Die werde nun verschoben, bis es ein genehmigtes Hygienekonzept gibt. So plant auch das Spreebad in Bautzen. Erst wenn das Konzept vorliegt, werde über einen Eröffnungstermin entschieden.

Auch für das Walkmühlenbad in Pulsnitz nennt die Wasserversorgung Bischofswerda als Betreiber noch keinen Eröffnungstermin. Laut Prokurist Matthias Schleif liege die Bad-Mannschaft mit den Vorbereitungen aber im Zeitplan. In Großnaundorf steht dagegen noch nicht fest, ob überhaupt geöffnet wird. Ein Freibad laufe nur mit Zuschuss, so Bürgermeister Christian Rammer (parteilos): „Wir wollen natürlich gern öffnen.“ Wenn aber wegen Corona bloß 150 Leute in das kleine Bad dürfen, sei der Betrieb jedoch in Frage gestellt. Er will das mit den Gemeinderäten in den nächsten Tagen diskutieren.

So viel kostet jeweils eine Tageskarte:

  • Bautzen Spreebad: Erwachsene 3,50, ermäßigt 3 Euro, Kinder 2,50 Euro
  • Bischofswerda: Erwachsener 3,50 Euro, Kind 2 Euro
  • Steinigtwolmsdorf Wasserwelt: Erwachsener 5 Euro, Kind 2,50 Euro
  • Burkau: Erwachsener 3.50 Euro, Kind 2 Euro
  • Schmölln: Erwachsener 3.50 Euro, Kind 2 Euro
  • Wilthen: Erwachsene 2 Euro, Kinder 1 Euro.
  • Haselbachtal Wiesengrundbad: Erwachsene 3 Euro, Kinder 2 Euro
  • Cunewalde: Erwachsene 5 Euro, Kinder 3,50 (reduziert bei Zwei-Stunden-Ticket)
  • Königsbrück: Erwachsene 3 Euro, Kinder 1,50 Euro
  • Pulsnitz Walkmühlenbad: Erwachsene 2,50 Euro, Kinder/ermäßigt 1 Euro
  • Großröhrsdorf Massenei-Bad: Erwachsene 5,50 Euro, Kinder/ermäßigt 3 Euro.
  • Hauswalde Buschmühlenbad: Erwachsene 2,50 Euro, Kinder 1 Euro, ermäßigt 2 Euro
  • Waldbad Wehrsdorf: Erwachsene 3 Euro, Kinder 1 Euro, Jugendliche 2 Euro
  • Taubenheim: Erwachsene 3 Euro, Kinder 1,50 Euro, Jugendliche 2 Euro
  • Großnaundorf: Erwachsene 2,50 für Erwachsene und 1 bis 1,50 für Kinder

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