Freie Werkstatt in Dippoldiswalde baut aus

Zügig hat der Technische Ausschuss des Stadtrats Dippoldiswalde am Mittwochabend über den Bauantrag von Karsten Noack entschieden. Die Stadträte haben dem Plan, die freie Kfz-Werkstatt im Ortsteil Reinberg um einen Anbau für einen neuen Bremsenprüfstand zu erweitern, einstimmig grünes Licht gegeben. Jetzt muss noch das Landratsamt die letzte Entscheidung zur Baugenehmigung treffen. „Wir haben uns die Situation vor Ort angeschaut“, informierte der Baubeigeordnete Peter Antoniewski. Dort sprach nichts gegen das Vorhaben.
So kann die Werkstatt von Karsten Noack sich weiter entwickeln. Der 38-Jährige hat nach seiner Lehre in der Sachsengarage in Dresden und einigen Arbeitsjahren eine Scheune im Dippser Ortsteil Reinberg von seinen Eltern übernommen und dort mit einer eigenen Werkstatt begonnen. Heute beschäftigt er sechs Mitarbeiter. Ein Lehrling lernt dieses Jahr aus. Nach einem Nachfolger für ihn sucht der Meister noch.
Mit dem Anbau folgt Noack der technischen Entwicklung. Neue Vorschriften verlangen, dass vom Prüfstand die Daten direkt auf den Computer des Prüfingenieurs übertragen werden. Der vorhandene Prüfstand ließ sich dafür nicht mehr nachrüsten. Außerdem ist er in der Durchfahrt eingebaut, sodass es manchmal eng wurde, wenn die Dekra zur Hauptuntersuchung in der Werkstatt war. „Es gab auch die Überlegung, den Stand auf dem Hof zu installieren. Aber er soll einige Jahre halten, und dafür ist es besser, wenn er unterm Dach eingebaut wird“, sagt Noack. So ein Prüfstand kostet doch um die 12.000 Euro. Also entschied sich Noack für den Anbau. „Platz ist ja vorhanden“, sagt er.
Das ist der große Vorteil seines Standorts auf dem Dorf. Reinberg mit knapp 120 Einwohnern ist einer der kleinsten Ortsteile von Dippoldiswalde. Es liegt nicht weit von der Bundesstraße B170, aber dennoch verirrt sich selten jemand auf die schmale Straße, die durch den Ort führt. Dennoch gibt es hier Gewerbebetriebe, die nicht allein von den Reinberger Einwohnern leben. „Wir haben hier keine Laufkundschaft. Aber unsere Kunden bekommen wir fast alle über Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt Mandy Schöne, die Lebensgefährtin von Karsten Noack, die mit ihm die Werkstatt führt. Manche Kunden kommen bis aus Dresden. Das liegt mit daran, dass sich Noack etwas spezialisiert hat, so auf Reparaturen an Dieselantrieben oder das Einstellen von Kamerasystemen.
Das Baufeld ist schon abgesteckt. Nun wartet Noack noch auf die endgültige Baugenehmigung. Dann können die Bauarbeiten beginnen.