Es riecht scharf nach Chemie, als Michael Eilenberger den Kanister öffnet. "Das ist nur Alkohol", versichert der Restaurator und füllt das farblose Konzentrat in eine handliche Sprühflasche. Dann macht sich der Mann, ausgerüstet mit Gummihandschuhen, festem Schuhwerk und derber Schürze, ans Werk. Eilenberger verteilt die alkoholische Lösung großzügig auf die Sandsteinplatten, die an der offenen Denkmalhalle hinter der Döhlener Kirche hängen. Er besprüht die Gesichter längst verstorbener Ritter und ihrer Frauen, die Rüstungen, Gewänder, Degen. Auch die Innenschriften und Familienwappen bekommen etwas ab.