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Freital nimmt 190.000 Euro mit Blitzern ein

Der mobile Radar der Stadt war 2018 so oft im Einsatz wie noch nie. Nun droht Rasern noch mehr Ungemach.

Von Tobias Winzer
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Der Blitzer an der Kesselsdorfer Straße ist die einzige fest installierte Geschwindigkeits-Messanlage in Freital.
Der Blitzer an der Kesselsdorfer Straße ist die einzige fest installierte Geschwindigkeits-Messanlage in Freital. © Karl-Ludwig Oberthür

Rasende Autofahrer haben die Freitaler Stadtkasse im vergangenen Jahr vergleichsweise gut gefüllt. 

Das geht aus einer aktuellen Statistik des Freitaler Rathauses hervor. Demnach hat die Stadt durch Autofahrer, die sich nicht ans Tempolimit gehalten haben, insgesamt 192 838 Euro eingenommen. Zusammen mit anderen Verkehrsverstößen, wie dem Fahren bei roter Ampel oder dem Fahren ohne Gurt, wurden 2018 rund 252 000 Euro in die Stadtkasse gespült.

Das ist der zweithöchste Wert in den vergangenen fünf Jahren, wie Rathaussprecher Matthias Weigel mitteilt. Nur 2016 wurde mit rund 258 000 Euro mehr Geld aus Verwarnungs- und Bußgeldern bei der Verkehrsüberwachung eingenommen. 2017 kamen rund 246 000 Euro zusammen. 2014 und 2015 waren die Einnahmen deutlich niedriger und lagen nur knapp über 200 000 Euro.

Dass 2018 relativ große Einnahmen erzielt worden sind, liegt zum einen an den rasenden Autofahrern selbst. Geht man von einem durchschnittlichen Bußgeld von 35 Euro aus, das bei Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen 16 und 20 Stundenkilometern fällig wird, dann lösten die Blitzer in Freital im vergangenen Jahr 5 510-mal aus oder durchschnittlich 15-mal pro Tag. Zum anderen dürften die großen Einnahmen aber auch mit dem Engagement der Stadt beim Blitzen zusammenhängen.

Das Rathaus hat derzeit eine Blitzertechnik im Einsatz, die wahlweise in der stationären Anlage an der Kesselsdorfer Straße oder in einer mobilen Anlage genutzt werden kann. Einen weiteren fest installierten Blitzer gibt es auf der Poisentalstraße. Dieser ist allerdings schon seit Jahren nicht mehr funktionstüchtig und dient nur noch als Blitzerattrappe für ortsunkundige Autofahrer.

Wie aus der Einsatzstatistik für 2018 hervorgeht, war die Stadt mit dem mobilen Blitzer öfter unterwegs als in den Jahren zuvor. Nach Angaben des Rathauses wurde im vergangenen Jahr an 72 Tagen mobil geblitzt – unter anderem an der Dresdner Straße, Wilsdruffer Straße, Hüttenstraße, Weißiger Straße, Wurgwitzer Straße, Rabenauer Straße, Burgker Straße und an der Straße An der Kleinbahn am Weißeritzpark. 2017 war der mobile Blitzer an 67 Tagen im Einsatz, 2016 an 53 Tagen. 2014 hatte die Stadt die mobile Anlage gar nur 37 Tage im Einsatz und damit an nur halb so vielen Tagen wie 2018. Nun droht Rasern weiteres Ungemach.

Im vergangenen und in diesem Jahr hat die Stadt insgesamt vier sogenannte Tempomesstafeln angeschafft. Mit diesen werden keine Fotos von Rasern gemacht, sondern die Autofahrer werden lediglich mit traurigen Smileys darauf hingewiesen, wenn sie zu schnell unterwegs sind. 2 500 Euro kosten die Tafeln pro Stück. Die Messdaten können statistisch ausgewertet werden und helfen unter anderem bei der Entscheidung, wo im Anschluss der mobile Blitzer eingesetzt werden soll. Das heißt, die Stadt kann besser entscheiden, wo sich der Einsatz des Blitzers lohnt.

Auch in diesem Punkt will die Stadt aufrüsten. Damit der aufwendige Ausbau der Technik aus dem stationären Blitzer entfällt, soll ein komplett neuer mobiler Blitzer her. Dieser sollte eigentlich schon 2018 in Freital eintreffen, doch auf eine Ausschreibung hin gab es keine Angebote. Nun will die Stadt einen neuen Anlauf nehmen und rechnet damit, dass die mobile Anlage 2019 einsatzbereit ist.

Die Verwaltung hatte immer wieder betont, dass es nicht darum gehe, die Einnahmen der Stadt zu verbessern, sondern die Sicherheit auf den Straßen steigern. Das spiegelt sich auch im Finanzplan für dieses Jahr wider. Freital kalkuliert mit Einnahmen von 250 000 Euro aus Verkehrsordnungswidrigkeiten.


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