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Fremdsprachenunterricht wird nicht ausgeweitet

Der Bildungsausschussdes Landtages hat das Modellprojekt „Schule im Viersprachenland“ für den Kreis Görlitz abgelehnt.

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Von Thomas Mielke

Das von den Grünen eingebrachte Modellprojekt „Schule im Viersprachenland“ ist am Montag im Bildungsausschuss des Landtages gescheitert. „Unser Antrag wurde mit den Stimmen von CDU und SPD abgelehnt“, sagte Astrid Günther-Schmidt, bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen aus Altbernsdorf, auf SZ-Anfrage.

Die CDU sah keinen Grund für eine Veränderung in der Schullandschaft. „Das Modellprojekt hätte keine Verbesserungen gebracht“, sagte Dirk Reelfs, Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag. Die Zahl der Schüler, die an zusätzlichen Fremdsprachenausbildungen teilnimmt, hätte sich in den letzten Jahren verdoppelt. Zudem existiert eine Reihe funktionierender Schulpartnerschaften über die Ländergrenzen hinweg. Durch diese würde der Aufbau der Sprachkenntnisse gefördert, sagte Reelfs.

Die SPD lehnte ebenfalls mit dem Verweis auf bereits bestehende Strukturen ab. „Wir brauchen kein Modellprojekt, weil es schon Modelle gibt“, sagte Arne Grimm, Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. Besonders hob er die Aktivitäten der Schkola hervor, die ihre Schüler seit Jahren in Tschechisch unterrichtet. „Das Modellprojekt wäre aus unserer Sicht eine Kopfgeburt“, sagte Grimm. Stattdessen sollten die bestehenden Strukturen besser vom Land gefördert werden.

Die Bündnisgrünen wollten erreichen, dass im Kreis Görlitz von der Kita bis zum Schulabschluss durchgehend zweisprachig unterrichtet wird. Das Ziel sei, flächendeckend eine zweite Fremdsprache anzubieten, sagte Günther-Schmidt vor einigen Wochen. „Bisher müssen Schüler in der Regel bis zur 7. Klasse warten, um eine zweite Fremdsprache lernen können.“ Zur Auswahl hätten neben der Muttersprache Deutsch Polnisch, Tschechisch und Sorbisch gestanden.