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„Fresswürfel“ überstand Wende knapp

Das Gebäude am Postplatz war ein beliebter Treff für junge und ältere Dresdner.

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Am 10. Februar 1992 wird der Gaststättenkomplex „Am Zwinger“ aus baulichen und hygienischen Gründen von der Stadtverwaltung geschlossen. Die 138 Mitarbeiter des Hauses werden auf Kurzarbeit null gesetzt. In den Folgejahren steht der Würfel am Postplatz leer und verfällt immer mehr. 2007 wird das Haus abgerissen und durch das Büro- und Geschäftshaus „Wilsdruffer Kubus“ ersetzt.

Der nach zweijähriger Bauzeit auf dem Areal der 1962/1963 gesprengten Sophienkirche errichtete Gaststättenkomplex war am 28.April 1967 seiner Bestimmung übergeben worden. Die Entwürfe für das Gebäude mit seiner Stahl-Aluminium-Glas-Fassade stammten von den Architekten Gerhard Müller und Günther Gruner. Für die insgesamt schlicht gehaltene Innengestaltung war Martin Gersdorf verantwortlich. Die im Volksmund „Fresswürfel“ genannte gastronomische Einrichtung mit ihren sieben Abteilungen war mit 1416 Plätzen und 380 Mitarbeitern zum damaligen Zeitpunkt größter Gaststättenkomplex in der DDR. Betreiber war die volkseigene Handelsorganisation (HO). Im Erdgeschoss befanden sich eine große Selbstbedienungsgaststätte und eine Mokkastube. Während im Untergeschoss der „Radeberger Bierkeller“ seine Gäste in den Bann zog, gab’s im ersten Stock auch Disco. (SZ/hn)