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Freude für ältere Leute

Für die Bewohner des Diakoniewerkes Martinstift e. V. in Reichenbach war der 1. Mai ein besonderer Tag, nicht nur, weil er ein Feiertag war. Vor dem Eingang des Pflegeheimes hatten es sich acht Bewohner bequem gemacht – trotz des etwas stärkeren Frühlingswindes.

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Von Claudia Schindler

Für die Bewohner des Diakoniewerkes Martinstift e. V. in Reichenbach war der 1. Mai ein besonderer Tag, nicht nur, weil er ein Feiertag war. Vor dem Eingang des Pflegeheimes hatten es sich acht Bewohner bequem gemacht – trotz des etwas stärkeren Frühlingswindes. Hinter den Fenstern sah man weitere Bewohner nach draußen schauen und lauschen.

Ein Lächeln huschte über viele Gesichter und bei dem einen oder anderen zuckten Füße oder Hände immer wieder im Takt. Der Takt wurde draußen vom Tambourmajor des Regimentsspielmannszuges der Privilegierten Schützengesellschaft Reichenbach und Umgebung e. V. angegeben. Die alten Leute nahmen diese Abwechslung mit Begeisterung auf. Auch dieses Wochenende können viele von ihnen kaum erwarten. Von Freitag bis Sonntag veranstalten die Reichenbacher Schützen ihr 10. Schützenfest und werden am Sonnabend die noch rüstigen Heimbewohner zu einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ins Festzelt auf der Schießanlage abholen. Am Donnerstag waren die Reichenbacher Schützen zum alljährlichen Frühschoppen bei der Freiwilligen Feuerwehr präsent und verbanden dies mit einem Platzkonzert vor dem Diakoniewerk.

„Es gibt eine Tradition der Schützenvereine“, erzählt Vereinspräsident Manfred Vogel, „und in dieser spielt der soziale Gedanke für uns eine sehr große Rolle“. Das Wort „Schützen“ hat seinen Ursprung nicht im „Schießen“, sondern vielmehr im „Beschützen“. Schützen galten früher als ausersehene Bürger, die ihre Mitmenschen beschützten. „Zum Schützenfest ist es für uns Pflicht und Ehre, uns um Alte und Kinder zu kümmern“, sagt Manfred Vogel. „Das werden wir auch in den kommenden Jahren fortführen.“