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Friedensdekade in Radebeuler Lutherkirche

Radebeul. „Warum habt ihr Angst?“ Unter diesem Motto veranstalten Kirchen in ganz Deutschland ab Sonntag ihre diesjährige Friedensdekade. Bereits seit 1980 nutzen christliche Gemeinden die letzten zehn...

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Radebeul. „Warum habt ihr Angst?“ Unter diesem Motto veranstalten Kirchen in ganz Deutschland ab Sonntag ihre diesjährige Friedensdekade. Bereits seit 1980 nutzen christliche Gemeinden die letzten zehn Tage des Kirchenjahres, eben jene Dekade, um in Gesprächen und Gebeten auf Bedrohungen und Konflikte in der Welt aufmerksam zu machen.

So lädt auch die Radebeuler Lutherkirche an Sonntag Gemeindeglieder und Gäste zu Diskussions- und Gebetsrunden ein. „Das Thema Angst spielt da natürlich eine große Rolle“, kündigt Michael Roßner, Küster der Lutherkirche, an. Besonders nach der schlimmen Erfahrung der Flutkatastrophe bestehe in Radebeul hoher Gesprächsbedarf. Maler Dieter Beirich hat zu diesem Thema eine großdimensionierte Leinwand gestaltet. Die kindlich anmutende Darstellung des wogenden Meeres, eines zwischen den Wellen treibenden Schiffes, seien durchaus kein Zufall. Seine kleine Enkelin, die siebenjährige Lara, habe bei der Gestaltung nicht nur geholfen. „Eigentlich habe ich nur Hinweise gegeben, gemalt hat sie das Bild fast ganz allein.“ Eine zweite Leinwand, auf der Jesus in einem Boot dargestellt ist, fällt durch den großen unbemalten Raum auf. „Hier sollen unsere Besucher selber zum Stift greifen und Botschaften über ihre Ängste hinterlassen“, sagt Roßner.

Vor allem gebe man jedoch Gelegenheit zum Gespräch. So spricht Rainer Schmidt, Mitherausgeber der israelischen Zeitschrift „NAI“, am kommenden Donnerstag um 19 Uhr über die Bedrohungen im Nahostkonflikt. Wie sich Angst bewältigen lässt, erklärt der Psychologe Norbert Peikert am Montag, dem 18. November, um 19.30 Uhr. Roßner versteht die Veranstaltung auch als Appell: „Viele haben geholfen, als die Flut kam — die Solidarität sollte von Dauer sein.“ (fr)S.19