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Friedrich zu Gast beim Dresdner Elbhangfest

Schillerplatz, Schillergarten, Schillerstraße, Schillerschule – „In Loschwitz und Blasewitz schillert es überall“, sagt Johannes Gärtner. Der freischaffende Schauspieler und Sprecher muss es wissen, schließlich wurde er in Dresden-Loschwitz geboren.

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Von Monika Dänhardt

Schillerplatz, Schillergarten, Schillerstraße, Schillerschule – „In Loschwitz und Blasewitz schillert es überall“, sagt Johannes Gärtner. Der freischaffende Schauspieler und Sprecher muss es wissen, schließlich wurde er in Dresden-Loschwitz geboren.

Ob es die Schillerschen Werke waren, die ihn zum Schauspielberuf trieben, sei dahingestellt. „Doch die Persönlichkeit des Dichters hat mich schon immer interessiert.“ Da traf es sich gut, dass Hella Ulrich vom Elbhangfest-Verein gerade ihn ansprach, als sie auf der Suche nach einem neuen Stück für das 19. Fest war. „2005 würdigte das Elbhangfest in seinem 15. Jubiläumsjahrgang das Gedenken an den 200. Todestag Schillers“, sagt Hella Ulrich. „Da kommen wir doch jetzt nicht an seinem 250. Geburtstag vorbei.“ Außerdem passt der Freiheitsdichter so gut zum Motto des 19. Elbhangfests „Schätze der Freiheit – Schätze die Freiheit“, auch wenn es in erster Linie die Freiheit 20 Jahre nach der Wende meint. „Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fehlt“ schrieb Theodor Körner, und der war ein Freund und Gleichgesinnter Friedrich Schillers.

In diesem Jahr also ein Theaterstück über den Dichter von „Kabale und Liebe“, „Die Räuber“, „Don Carlos“. Johannes Gärtner hat lange recherchiert und Erinnerungen an Schillers Aufenthalt in Loschwitz bei Familie Körner von 1785 bis 1787 in Szenen verarbeitet. Genannt hat er sein Stück – angelehnt an Schillers „Ode an die Freude“: „Freiheit – schöner Götterfunken“. „Hier in Dresden hat Schiller dieses feierliche Gedicht vollendet. Es wurde übrigens an die 100 Mal vertont. Einige Vertonungen habe ich ins Stück aufgenommen.“

Eine Einladung nach Fürth

Die Dresdner schmücken sich gern mit des Dichters Aufenthalt an der Elbe. Sie nehmen ihm nicht übel, dass er sie als „seichtes, zusammengeschrumpftes Volk“ und Dresden als „geistige Wüste“ bezeichnete. „Außerdem ist nicht verbürgt, dass er dies gesagt hat“, erklärt Roland Cyffka, der heute ganz im Stile des 18. Jahrhundert gekleidet ist.

Der Arzt, auch ein Loschwitzer, übernimmt in der Inszenierung die Rolle von Christian Gottfried Körner, seine Frau Claudia Annette spielt Minna Körner. Das Ehepaar kann beim Theaterspiel entspannen und leiste so seinen Beitrag zum Elbhangfest. „Ich finde das Stück gut. Es bietet auf vergnügliche Weise viel authentischen Stoff. So erzählt es einiges über die Persönlichkeit der beiden Freunde, aber auch über die damalige Zeit .“

Seine Premiere erlebt die Inszenierung, für die der Musiker Wieland Wagner auch eine eigene Musik komponierte, in der Aula der Schillerschule zum diesjährigen Elbhangfest. Weitere Aufführungen werden folgen, beispielsweise im Rahmen des Jubiläums der Schillerschule, die im Herbst 100 Jahre besteht. Johannes Gärtner hat die Beschäftigung mit Friedrich Schiller schon jetzt Glück gebracht. Vom Theater Fürth kam die Anfrage, ob er den „Don Carlos“ spielen will.

19. Elbhangfest vom 26. bis 28. Juni,

Premiere von „Freiheit – schöner Götterfunke“ am 27. Juni, weitere Vorstellung am 28. Juni,

jeweils 16Uhr, Schillerschule Fidelio-F. Finke-Straße, Führung vom Schillerhaus zum Körnerhaus , 27.J uni, 13 Uhr ab Körnerplatz