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Frühjahrsputz auf Spielplätzen

Die Stadt und privateBetreiber bringenSpielflächen aufVordermann und bauen sogar ein paar neue.

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Von Carsten Gäbel

Die Säge frisst sich mit gleichmäßigem Schnarren durch das Holz eines Pfostens. Dann fällt das morsche, untere Stück des Holzpfeilers ab und lässt die tragende Säule des Kletterturmes auf dem Innenhof der Rosenbergstraße sieben in der Luft enden. Das fehlende Ende ersetzen Ralf Schreiter und Andreas Dämmig durch eine Metallleiste, die sie an den Holzpfeiler schrauben. „Pfostenschuh“ heißt diese Leiste unter Fachleuten und ist gegenüber Holzfüßen die moderne Variante, Klettergerüste in der Spielplatzerde zu verankern. Das sagt zumindest Ulrike Bunt.

Probleme mit Fremdnutzern

Die Mitarbeiterin der Wohnungsbaugenossenschaft Aufbau Dresden ist verantwortlich für die Außenanlagen der 17 200 Quartiere des Unternehmens. Auch 158 Spielplätze gehören dazu. Einmal im Jahr lässt Ulrike Bunt jede Rutsche und jedes Klettergerüst von Gärtnermeister Reinhard Günther überprüfen. Egal, ob sich Kinder mit ihren Fingern oder ihrer Kleidung in einem Astloch verfangen können oder feuchte Erde dem Material zugesetzt hat: Der Spielplatzbetreiber ist laut einer EU-Norm für die Sicherheit verantwortlich und muss deshalb die Spielplätze regelmäßig warten. „Zehn Jahre sollte ein Spielplatz halten, bis Reparaturen fällig werden, erklärt Bunt.

Das milde Wetter lockt die Kinder ins Freie und deshalb beeilt sich auch das Grünflächenamt, die städtischen Spielplätze auf Vordermann zu bringen. „Jetzt, zu Anfang des Jahres, forcieren wir unsere Kontrollen, um sicherzustellen, dass sie sauber und sicher sind“, erklärt Amtsleiter Detlef Thiel. Außerdem will die Stadt noch während des ersten Halbjahres die Sandkästen reinigen lassen, deren Sand schon seit zwei Jahren nicht mehr durchgesiebt wurde. „Im Rahmen unseres Budgets versuchen wir auch, dort wo es nötig ist, den Sand auszutauschen“, ergänzt Thiel.

Die wöchentlichen Kontrollen durch die Hausmeister der Wohnhäuser gehören ohnehin zur Pflege der Kinderspielplätze – und zwar das ganze Jahr über. Hundekot und Glasscherben sind ein ständiges Ärgernis auf den Anlagen. Manchmal brechen Unbekannte Latten aus den Spielgeräten oder drehen Schrauben locker.

Hin und wieder kommen sich auch Kinder und andere Nutzer in die Quere. „Auf dem Spielplatz auf dem Altlöbtauer Dorfanger haben wir ein Problem mit sozialen Randgruppen und Jugendlichen, die auf dem Spielplatz herumsitzen und Alkohol trinken“, beklagt Amtsleiter Thiel. Auch Ulrike Bunt kennt das Problem: „Im letzten Jahr mieden Mütter mit ihren Kindern unseren Spielplatz in der Zamenhofstraße in Leuben, weil Jugendliche dort regelmäßig ihre Nachmittage verbrachten.“ Möglicherweise hätten die Jugendlichen in diesem Jahr aber bereits wieder andere Interessen und hielten sich nicht mehr auf diesem Spielplatz auf. Wenn es nicht anders ginge, müsse man gegebenenfalls die Bänke abmontieren, so Bunt weiter.

Neue Plätze zum Herumtollen

Nicht abbauen sondern neu bauen wird die Wohnungsbaugenossenschaft Aufbau einen Spielplatz am Geraden Steg in Gruna. „Im letzten Jahr haben wir dort die Häuser saniert. Jetzt sind die Außenanlagen dran“, sagt Ulrike Bunt. Bei der Gestaltung der Spielplätze gebe man auch den Anwohnern die Chance, ihre Vorstellungen einzubringen.

Die Woba Dresden hat gerade einen Spielplatz am Limbacher Weg und einen anderen am Hagebuttenweg in Gorbitz fertig gestellt, berichtet Pressesprecher Peter Horenburg. Die Stadt plant, die ihr gehörenden Anlagen an der Wilhelm-Raabe-Straße und an der Trachenberger Straße völlig neu aufzubauen. Letzterer sei derzeit aus Sicherheitsgründen sogar gesperrt. Daneben wird letzte Hand angelegt am im vergangenen Dezember eingeweihten Spielplatz in der Windbergstraße, den die Stadt mit einer Elterninitiative errichtet hatte. „Die Eltern haben beim Bauen geholfen und sich um Fördermittel gekümmert“, lobt Detlef Thiel das Projekt.