Frühlingsansturm beim Fahrradhändler

Kamenz. Seit April 2018 werden mehr Sonnentage pro Monat gezählt, als jemals zuvor. Das war teilweise misslich für die Natur, weil monatelang viel zu wenig Regen gefallen ist. Die Menschen aber hat es gefreut. Vor allem jene, die gern in der Natur unterwegs sind. Zum Beispiel die Radfahrer. Im Bikehouse von Thilo Scheibe in Kamenz wird bereits jetzt wieder mächtig rotiert. „Der zeitige Frühling macht sich bei uns natürlich bemerkbar“, freut sich der Chef. Viele hätten ihre Räder wieder aus dem Keller geholt, um vor allem am Wochenende erste Touren zu unternehmen. Da stellen sich viele die Frage: „Ich möchte Rad fahren – will mein Rad aber auch?“
Natürlich muss vor dem Start einiges überprüft werden. Marcus Schindler aus dem Verkauf des Bikehouses hat schon mal eine Art Scheckliste zusammengestellt, die jeder Radfreund für sich selbst beantworten kann, bevor er aufs Rad steigt. Zunächst mal ohne Expertenhilfe, aber am Ende sollte man natürlich auch auf Nummer sicher gehen. „Der erste Blick gilt zunächst mal den Reifen.“ Nicht nur der Luftdruck ist zu überprüfen, sondern durchaus auch mal das Profil insgesamt. Wie sieht es mit porösen Stellen aus? Auch der „maximale Luftdruck“ ist zu beachten, der außen auf dem Reifen aufgedruckt ist. „Wenn man ausreichend Druck drauf gibt, lässt es sich am Ende auch deutlich leichter fahren“, so Marcus Spindler.
Bremsen überprüfen
Des Weiteren sollte man alle Schraubverbindungen prüfen – vor allem am Vorbau, am Lenker und am Sattel. Bei Bedarf sind sie einfach mal nachzuziehen, heißt es. „Wenn sich die Griffe am Lenker verdrehen lassen, sollten sie erneuert werden.“ Einen besonders genauen Scheck verdienen freilich die Bremsen. Sind die Belege noch in Ordnung? Felgenbremsen besitzen Querrillen – diese sollten noch zu sehen sein. Und auch bei Scheibenbremsen gibt es Belege, die müssen allerdings besser in der Fachwerkstatt gewartet und überprüft werden. Wenn erst Metall auf Metall schleift, ist jedenfalls höchste Eisenbahn.
Marcus Schindler: „Auch Züge oder Leitungen sind auf Beschädigungen zu prüfen. Notfalls müssten sie getauscht werden.“ Und ein wichtiger Punkt ist und bleibt die Beleuchtung. „Wenn das Licht nicht funktioniert, ist manchmal auch nur ein Kabelstecker ab. Das lässt sich leicht beheben.“ Auch sollte man überprüfen, ob alle Reflektoren vorhanden sind. „Am besten, man hat eine Reflexbereifung, da sind dann die Reflektoren nicht mehr notwendig.“
Die Kette ölen
Und schließlich geht es um den Antrieb selbst. Wie sieht die Kette aus? Wenn sie trocken ist, sollte sie mit entsprechendem Öl gefettet. Und bei verschmutzter Kette müsste der Antriebsstrang natürlich gereinigt werden. „Beim Schmieren der Kette ist es wichtig, möglichst wenig Schmiermittel zu verwenden, sonst verschmutzt die Kette schnell wieder“, so Marcus Spindler. Und eines ist klar: „Bei Schaltungsproblemen sollte man lieber die Fachwerkstatt aufsuchen, denn die Einstellung ist schon relativ komplex.“
Übrigens: Wenn es der alte Schinken doch nicht mehr tut, dann kann man auch bei einem schmalen Budget fündig werden. Zum Beispiel bei der nächsten Gebrauchtradbörse am 9. März im Bikehouse.