SZ +
Merken

Für dieses Jahr ist die Saison zu Ende

Waldeisenbahn. Zum Tag der Deutschen Einheit dampf es noch einmal so richtig auf schmalen Gleisen.

Teilen
Folgen

Von Gunnar Schulze

Unter Volldampf stand am Wochenende die Waldeisenbahn Muskau zum letzten Jahreshöhepunkt. Bisher wurden im zurückliegenden Fahrplanjahr 24 000 Fahrgäste auf dem Streckennetz der Kleinspurbahn transportiert, die erst kürzlich ihr 111-jähriges Bestehen feierte.

Vier Loks unterwegs

Zum Saisonabschluss waren vier Dampfloks auf dem Streckennetz unterwegs. Neben Werners Gartenbahn aus Löbau waren auch die vereinseigenen Dampfloks 993312 und 993317 im Einsatz.

„Natürlich hoffen wir nochmals auf gutes Wetter am letzten Fahrplantag zum Tag der Deutschen Einheit am Dienstag. Doch insgesamt können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken“, so Heiko Lichnok.

Zurück aus Amerika

Besonders die per Schwerlasttransporter herbeigeholte zusätzliche Dampflok mit der Nummer 989 der Gebrüder Heribert und Norbert Benner aus Frankfurt am Main stand im Interesse der zahlreichen Besucher. Erst Ende der 90er Jahre holten die Gebrüder die Lok aus Amerika nach Deutschland zurück. Denn nach ihrem Einsatz von 1906 bis 1990 als Schmalspurbahn hatte das seltene Gefährt einen Abstecher nach Amerika gemacht.

Über 1 500 Stunden „mit Geduld und Spucke“ wurden dann von den Hessen investiert, um die Rarität mit ihren vielen Details in einen Top-Zustand zu versetzen.

Geduldig wurden zu der Dampfrarität aus dem Jahr 1906 Fragen beantwortet und auch Fotowünsche erfüllt. „Wir haben die Einladung nach Weißwasser gern angenommen, da die Strecke mit ihrer Länge schon etwas Tolles ist“, erzählt Heribert Benner.

Gäste bis aus Japan

Vor allem die Sonderveranstaltungen gestern lockten Bahnfans aus Nah und Fern an. Besucher aus Japan, Schweiz, Österreich und anderen Ländern unterstrichen das große Interesse, bei der längsten Schmalspurfahrt in Sachsen 2006 mit dabei zu sein. Heute geht es weiter damit. Von den vier schnaufenden und zischenden Zeitgenossen wurde die längste Fahrt mit 42 Kilometern absolviert. Zusätzlich zum regulären Fahrplan nach Bad Muskau und Kromlau wurde auch Mühlrose angefahren. Das bot zusätzliche Anreiz, die Bahn zu nutzen.

Nun gilt es besonders für den morgigen Dienstag noch einmal die Daumen zu drücken, damit innerhalb des normalen Fahrplans mit viel Dampf die Güter- und Personenwagen über eine trockene, sonnenbeschienene Strecke rollen können. Dann macht die kleine Bahn erst mal Pause und es wird ruhiger auf den schmalen Gleisen um Weißwasser und Bad Muskau.