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Für mehr als drei Pflanzen wird die Zeit nicht reichen

Der Kräutergarten ist noch ganz neu. „Als wir das Haus Weberstraße 10 im Jahr 2001 gekauft haben, standen hier noch zwei Hinterhäuser“, sagt Daniela Kratzsch. Fast der gesamte Hof sei zugebaut gewesen....

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Von Ingo Kramer

Der Kräutergarten ist noch ganz neu. „Als wir das Haus Weberstraße 10 im Jahr 2001 gekauft haben, standen hier noch zwei Hinterhäuser“, sagt Daniela Kratzsch. Fast der gesamte Hof sei zugebaut gewesen. Von 2002 bis 2006 wurde das vor 1700 erbaute Haus, in dem es einst einen Brauhof gab, saniert.

Inzwischen beherbergt es im Erdgeschoss eine Handweberei. Im hinteren Bereich aber gibt es seit fast genau einem Jahr Archeus, das Zentrum für Klassische Homöopathie. „Archeus besteht aus zwei Bereichen“, erklärt Daniela Kratzsch. Für den einen, das Lesecafé, hat Danielle Nagel den Hut auf. Für den Kräutergarten hingegen ist sie selbst zuständig. Etwa 100 unterschiedliche Pflanzen gedeihen hier inzwischen. Keine davon ist giftig, denn im Hof spielen auch Kinder.

Die Pflanzen spielen in der Homöopathie eine wichtige Rolle. In der von Samuel Hahnemann begründeten Strömung der Medizin werden sie genutzt, um eine schnelle, sanfte und dauerhafte Heilung zu ermöglichen. Die tiefgreifende Wirkung resultiert aus der Zubereitungsweise der Pflanzen. „Der Erfolg der Homöopathie wird immer mehr erkannt“, freut sich Daniela Kratzsch. Inzwischen würden Krankenkassen die Kosten für eine solche Behandlung übernehmen.

Bei der Bevölkerung sieht sie allerdings noch großen Aufklärungsbedarf. Auch deshalb werden Danielle Nagel und sie in dieser Woche zum Patrimonium Gorlicense mehrfach durch ihren Kräutergarten führen. Dabei werden sie auch darauf hinweisen, dass im Garten am Fuße der alten Stadtmauer genau die Pflanzen wachsen, die auch Samuel Hahnemann vor rund 200 Jahren nutzte. Von Donnerstag bis Sonntag sind tägliche Führungen von 15.30 bis 16 Uhr geplant und am Wochenende zusätzlich von 10.30 bis 11 Uhr. „Ich habe meinen Vortrag noch nicht ins Reine gesprochen“, sagt die gebürtige Löbauerin. Für mehr als drei Pflanzen und deren Wirkung werde die halbe Stunde jedoch nicht reichen.

Sie sieht die kostenlosen Führungen zum Patrimonium Gorlicense als eine Art Kennenlern-Angebot. Wem es gefällt, der kann im Winterhalbjahr regelmäßig wiederkommen. Dann sind in dem Nichtraucherhaus und -café mehrere Vorträge zu homöopathischen Verfahren geplant.

Der erste findet schon am 25. September statt. Zu diesem wird der Arzt Friedrich Graf aus Schleswig-Holstein referieren. Auf die Besucher beim Patrimonium Gorlicense freut sich Daniela Kratzsch aber auch aus einem anderen Grund: sie möchte noch viel mehr zur Geschichte der Homöopathie in Görlitz in Erfahrung bringen und hofft, von ihren Gästen einiges zu erfahren. Wer etwas weiß, kann sich täglich von 9 bis 15 Uhr auch telefonisch unter (03581) 40 91 22 mit ihr in Verbindung setzen.