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Fuhrpark des Neukircher Bauhofs wird moderner

Beständig treibt die Oberlandgemeinde die Verjüngungskur ihres Bauhofs voran. Ein neuer Dreiseitenkipper ist schon da, ein weiteres Fahrzeug soll folgen.

Von Franziska Schneider
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Vorarbeiter Markus Weise freut sich über die neuen Möglichkeiten, mit denen der moderne Dreiseitenkipper ihm die tägliche Arbeit im Neukircher Bauhof erleichtert. Seit Ende letzten Jahres befindet sich das Fahrzeug im Eigentum der Gemeinde.
Vorarbeiter Markus Weise freut sich über die neuen Möglichkeiten, mit denen der moderne Dreiseitenkipper ihm die tägliche Arbeit im Neukircher Bauhof erleichtert. Seit Ende letzten Jahres befindet sich das Fahrzeug im Eigentum der Gemeinde. © Steffen Unger

Neukirch. Neukirchs Bürgermeister Jens Zeiler (CDU) ist spürbar angetan vom neuesten Mitarbeiter des kommunalen Bauhofs seiner Gemeinde. Der kommt daher in leuchtendem Orange, verfügt über eine große Ladefläche und eine geräumige Doppelkabine. Einzig die schwarze Aufschrift auf der Motorhaube des neuen Dreiseitenkippers wird dem Alleskönner nicht ganz gerecht. Neben Wegebau hat der nämlich noch etliche andere Aufgaben.

Am vergangenen Sonnabend etwa, als beim dritten großen Frühjahrsputz der Oberlandgemeinde etwa 50 freiwillige Helfer die Hinterlassenschaften unbelehrbarer Zeitgenossen einsammelten, konnte der funktionale Pritschenwagen sein ganzes Können zeigen. Neben dem Transport der vollen Abfallsäcke kam er auch zum Einsatz, um das von Bürgern am Fahrbahnrand bereitgestellte Streugut des vergangenen Winters einzusammeln und bis zum nächsten Schneefall ins Lager zu fahren. Am Steuer: Bürgermeister Zeiler selbst. „Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, den neuen Kipper selbst einmal Probe zu fahren“, sagt der lachend. Sein Fazit nach der Jungfernfahrt: „Ein tolles Fahrzeug! Er fährt sich wie ein Pkw und verfügt über eine wirklich gute Ausstattung.“

Kipper bietet mehrere Vorteile

Ende vergangenen Jahres stockte die Gemeinde Neukirch den Fuhrpark ihres Bauhofs um das neue Gefährt auf. „Der alte Peugeot-Bus, den wir vorher hatten, war einfach fertig“, erklärt Markus Weise, einer der beiden Vorarbeiter, die Notwendigkeit der Neuanschaffung. Doch nicht nur in punkto Verkehrssicherheit ist der neue Wagen seinem Vorgänger haushoch überlegen – auch die tägliche Arbeit fällt mit dem Alleskönner bedeutend leichter. „Der alte Bus war ein geschlossener Kasten. Wenn wir damit einmal wöchentlich losgefahren sind, um den Müll aus den kommunalen Mülleimern einzusammeln, mussten wir den immer im Fahrzeuginneren transportieren“, erinnert er sich. Unangenehm besonders dann, wenn Weise und seine Kollegen ausrücken mussten, um Tierkadaver einzusammeln. Diese unappetitlichen Zeiten sind nun vorbei.

Doch nicht nur für den Abfalltransport ist die Neuanschaffung bestens geeignet. Derzeit kommt der Kipper vor allem zum Einsatz, wenn es gilt, die Gemeinde fit für den nahenden Frühling zu machen. Die kommunalen Parks und Grünanlagen müssen vom Schmutz des vergangenen Jahres gereinigt, einige Verkehrsschilder im Ort ausgetauscht werden – ebenfalls Sache des Bauhofs. „Ein paar unserer Verkehrszeichen waren alt und nicht mehr auf dem Stand der gesetzlichen Anforderungen“, erklärt Markus Weise. Diese werden nun ersetzt und gegen neue, im Gegenlicht reflektierende Schilder ersetzt. Auch hier leistet der Kipper treue Dienste.

Knapp 42 000 Euro investierte die Gemeinde in das neue Gefährt und setzte damit den 2018 angestoßenen Modernisierungsschub für den kommunalen Bauhof fort. Neben dem Dreiseitenkipper verfügt Neukirch inzwischen über einen neuen Unimog und einen Kleintransporter mit umweltfreundlichem Elektroantrieb.

Umstrukturierung vor dem Abschluss

Doch eines fehlt noch, um den Neukircher Bauhof endgültig auf den neuesten Stand der Technik zu bringen: „Unser alter Lkw vom Typ MAN hat Baujahr 1991 und damit inzwischen fast Oldtimercharakter“, sagt Jens Zeiler. Um den alten Herren in den Ruhestand schicken zu können, nimmt die Gemeinde in diesem Jahr noch einmal ordentlich Geld in die Hand: „Für die Neuanschaffung eines Lastwagens hat der Gemeinderat 90 000 Euro an kommunalen Mitteln bereitgestellt“, freut sich Zeiler. Derzeit läuft die Ausschreibung für den Neukauf. „Wir hoffen, dass der Lkw bereits im Mai oder Juni geliefert wird“, sagt der Bürgermeister.

Mit diesem Tag kann Zeiler dann schließlich einen Strich unter die, vor eineinhalb Jahren begonnene Umstrukturierung des Neukircher Bauhofs ziehen. In dieser Zeit wurde die kommunale Einrichtung „auf grundlegend neue Füße gestellt“, wie der Bürgermeister es formuliert. Damit meint er nicht nur die Verjüngungskur für den Fuhrpark, sondern vor allem den, ebenfalls im letzten Jahr vollzogenen personellen Strategiewechsel: „Statt einem Bauhofleiter, der die Einsätze vom Büro aus koordiniert, haben wir jetzt zwei Vorarbeiter“, erklärt er. Beide ergänzten sich sehr gut bei Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung der täglichen Aufgaben, findet er und bekämen tatkräftige Unterstützung durch vier weitere, langjährige Mitarbeiter. Eine Strategie, die aufgeht: „Unser Bauhof funktioniert jeden Tag besser.“

Trotz der massiven Investitionen in die neue Technik rechnet sich der Bauhof für die Gemeinde nach wie vor. „In Anbetracht der ständig steigenden Kosten für Lohnunternehmer haben wir es keinen Augenblick bereut, unseren Bauhof als kommunale Einrichtung erhalten zu haben“, zieht Zeiler ein positives Fazit unter den fast abgeschlossenen Modernisierungsprozess.

Für die Zukunft wünscht er sich, den Personalbestand des Bauhofes auf dem aktuellen Stand zu halten. „Wir wollen mit dieser schlagkräftigen Gruppe noch lange zusammenarbeiten“, versichert er.