Als die Handschellen klicken, fühlt er sich plötzlich frei. Das klingt absurd, aber Thomas Melchior hat es genauso empfunden. Vielleicht lag es daran, dass er schon lange auf diesen Moment, nein, nicht gewartet hatte, aber er wusste, dass es irgendwann soweit sein würde. Weil er es so weit hatte kommen lassen seit jenem entspannten Fußballabend am 22. November 2005, als er mit seinem Bruder in seiner Münchner Wohnung vor dem Fernseher saß. Champions League, der FC Bayern gegen Rapid Wien, eine klare Sache für die Münchner, am Ende steht es 4:0.