Von Stefan Brieger
Was erhofft man sich von der Fußball-Weltmeisterschaft nicht alles: Wirtschaftsaufschwung, Imagegewinn, vielleicht sogar einen Triumph der deutschen Elf. Für die Wilsdruffer Mittelschüler hat sich die Vergabe des Turniers nach Deutschland jedenfalls schon jetzt gelohnt – dank des grassierenden Fußballfiebers durften sie das Klassenzimmer gegen den Sportplatz tauschen.
Rund drei Wochen vor WM-Beginn spielten die Schüler gestern ihre eigenen Weltmeister aus. Jede Klasse stellte mindestens eine Mannschaft, die Nationalitäten wurden zugelost, gekickt wurde drei gegen drei. Die Mitschüler, die nicht mit auf dem Feld standen, platzierten sich vor dem eigens aufgebauten Fußballkäfig und sorgten für Stimmung. „Unsere Schüler sind wirklich heiß auf die WM, dass merkt man“, sagte Lehrerin Martina Schneider. Die Möglichkeit, selbst einmal als Nationalmannschaft aufzulaufen, habe für große Begeisterung gesorgt. „Tagelang haben sich die Jugendlichen vorbereitet, Plakate gebastelt, Fahnen organisiert und Trikots bemalt.“
Organisiert wurde der sportliche Projekttag von der Chemnitzer Fußballschule René Tretschok und der AOK Krankenkasse. Insgesamt 20 Turniere dieser Art finden sachsenweit vor der WM statt, die Wilsdruffer hatten sich für die Austragung beworben. „Und dann einfach etwas Glück gehabt“, sagte Schneider.
Wie viel Spaß die Mittelschüler an dieser etwas anderen Sportstunde hatten, konnte man spätestens bei den Finalspielen erkennen. Der Fairness halber wurde in drei Altersgruppen gespielt, und als mit Schweden, Spanien und Italien alle Weltmeister feststanden, lagen sich die Sieger vor Freude in den Armen. Allzu lange feiern dürfen zumindest die Älteren aber nicht: Jetzt stehen die Prüfungen auf dem Spielplan.